„Soll ich die Pille wieder nehmen?“… diese Frage habe ich mir damals nicht nur einmal gestellt. Meine Akne, das Ausbleiben der Periode und meine starken Stimmungsschwankungen haben mich wirklich zur Verzweiflung gebracht. Was ich erlebt habe und wie ich es trotzdem geschafft habe, ohne Pille weiterzumachen, möchte ich in diesem Beitrag erzählen.

Zum Podcast

Ihr könnt euch den Podcast hier im Beitrag anhören oder auch bei Spotify und iTunes.

Für mich bedeutete die erste Zeit nach dem Absetzen der Pille wirklich eine große Einschränkung meiner Lebensqualität. Wegen meiner unreinen Haut traute ich mich fast nicht mehr aus dem Haus, und das Ausbleiben der Periode (über 1,5 JAHRE!) signalisierte mir tagtäglich, dass in meinem Körper etwas nicht stimmte. Meine ständigen Stimmungsschwankungen brachten mich fast zur Weißglut, weil ich einfach das Gefühl hatte, ich bin fremdgesteuert und nicht mehr ich selbst.

Hast auch du Beschwerden und schon mit dem Gedanken gespielt, die Pille aufgrund dieser Beschwerden wieder zu nehmen? Ich kann dich absolut verstehen! Doch mit diesem Beitrag möchte ich dir Mut machen: Zum einen ist man damit nicht alleine und zum anderen gibt es Möglichkeiten, seinen Körper zu unterstützen und ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Was ging damals in mir vor?

Als ich damals die Pille abgesetzt hatte, dachte ich mir schon, dass meine unreine Haut wieder kommen wird. Eigentlich hatte ich sogar ziemliche Panik davor, denn wer will schon mit 26 Jahren aussehen wie ein pubertierendes Mädchen? Über eineinhalb Jahre bin ich bei jedem Ziepen im Unterleib auf die Toilette gerannt, in der Hoffnung, dass meine Periode endlich einsetzt. Ich wusste einfach, dass irgendwas in meinem Körper nicht stimmt und machte mir natürlich große Sorgen. Nach etlichen Besuchen bei diversen Frauenärzten bekam ich aber immer nur diese eine Antwort: „Nehmen Sie doch einfach wieder die Pille, dann verschwinden die Pickel und die Periode kommt auch wieder zuverlässig“. Dass ich mit der Pille nicht mal eine richtige Periode hatte, sondern nur eine Abbruchblutung, wusste ich damals noch gar nicht.

In Zeiten der Verzweiflung – das muss ich ehrlich zugeben – verließ ich schon ein paar mal mit einem Pillenrezept die Praxis. Ich wollte einfach wieder schöne Haut! Doch irgendwas in mir sträubte sich extrem gegen die Pille. Es war wie eine innere Stimme, die ständig sagte: „NEIN Sina! Du ziehst das jetzt durch“. Mir war durchaus bewusst, dass ich mit einer erneuten Pilleneinnahme meine Probleme nur aufschiebe und nicht langfristig löse. Außerdem wusste ich, dass der Tag X zum Absetzen garantiert wieder kommen würde, denn ich will ja auch mal Kinder haben. Genau diese Gedanken haben mich auch immer wieder bestärkt, es durchzuziehen. Der perfekte Tag zum Absetzen wird nicht kommen, wir werden auch nie Zeit für Pickel oder Haarausfall haben, es wird einfach immer ungünstig sein. Aber die Zeit vergeht und dann können wir zurückschauen und stolz sein, dass wir es geschafft haben.

Also habe ich es durchgezogen!

Eines muss ich sagen: Leicht war das nicht, aber ich bin so unglaublich froh, dass ich es geschafft habe. Mit dem Tag, an dem meine Periode wieder regelmäßig kam, wurde meine Haut besser und auch die Stimmungsschwankungen haben sich eingependelt. Ich hatte das erste Mal wieder das Gefühl, ein Mensch zu sein und kein hormongesteuertes Wrack. Die Verbindung, die man besonders in dieser Zeit zu seinem Körper aufbaut, ist wirklich unglaublich. Ich habe die Eigenverantwortung für meinen Körper übernommen, ihm die benötigte Zeit gegeben und ihn bei der Entgiftung unterstützt. Mir war durchaus bewusst, dass es einige Zeit dauern kann, und natürlich war ich ungeduldig. Es waren ja nicht nur die Pickel, die mich wahnsinnig gemacht haben, sondern auch die Schmerzen der entzündeten Unterlagerungen. Mal ganz abgesehen von der psychischen Veränderung und dem täglichen Auf und Ab meiner Stimmung. Heute habe ich einen regelmäßigen Zyklus, ein sehr angenehme Periode und eine reine Haut. Das alles habe ich geschafft, weil ich an mich geglaubt habe und wusste, dass mein Körper auf natürliche Weise wieder ins Reine kommt.

Mein persönlicher Tipp!

Post-Pill-Gedanken: Zurück zur Pille? 1Gib deinem Körper etwas Zeit und unterstütze ihn, so gut du kannst. Auch wenn dir andauernd der Gedanke im Kopf herumschwirrt, einfach wieder zur Pille zu greifen, denke immer daran: Deine Beschwerden mögen dadurch vielleicht wieder verschwinden, aber deren Ursachen werden nicht behoben. Das einzigste was du damit erreichst: Du verzögerst das Problem und vertuschst die Ursache. Am besten ist es, wenn du deine Beschwerden genau analysierst und zu verstehen versuchst, was dir dein Körper damit sagen möchte.

Wann tritt die Beschwerde auf? Welche Ursache gibt es für diese Beschwerde? Welche Organe hängen damit zusammen? Und wie kannst du diese Organe unterstützen? Es gibt für alles eine Lösung, vergiss das nicht. Die Ernährung und auch die Lebensumstände (Stress) haben in den meisten Fällen einen starken Einfluss auf die Beschwerden bzw. die Ursache. Überdenke deine Ernährung. Mit welchen Ernährungsumstellungen kannst du deinen Körper bei der Entgiftung unterstützen? Kannst du eventuell etwas Milch oder Zucker reduzieren? Beispielsweise gibt es tolle pflanzliche Alternativen wie Hafermilch. Versuche Heilkräuter wie Löwenzahn und Brennnessel, um deine Leber zu unterstützen und und und…

Du kannst dir auch Hilfe holen.

Wenn dich dieses Selbststudium und all die Alternativen überfordern, kannst du dir auch einen Heilpraktiker suchen. Sie sind meist mit den alternativen Methoden vertraut und können dir dabei helfen, die Ursachen für deine Beschwerden zu finden und zu bekämpfen. Wenn du diesen Weg für dich wählst, dann wirst du in dieser Zeit viel über deinen Körper lernen und es gibt dir ein bisschen das Gefühl, unbesiegbar zu sein. Heute weiß ich, dass ich es geschafft habe, meinen Körper von den Beschwerden zu befreien, indem ich auf die Signale meines Körper gehört und sie verstanden habe.

Unser Körper ist wirklich absolut perfekt. Nur manchmal kann er durch gewisse Umstände aus der Bahn geraten. Aber wir können ihm dabei helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Wie du deinen Körper unterstützen kannst

Auf diesem Blog findest du einige Artikel, die davon berichten, wie du deinen Körper nach dem Absetzen der Pille richtig unterstützen kannst. Die hilfreichsten Beiträge möchte dir hier verlinken. Am besten schaust du sie dir in Ruhe an und machst dir dann einen Plan, welche Tipps du davon umsetzen willst. Viel Erfolg!

Der Darm

Zuständig für unsere Verdauung, bildet er die Basis unserer Nahrungsaufnahme und -verwertung. Ihm müssen wir besonders viel Aufmerksamkeit schenken, denn er ist in den meisten Fällen die Ursache für Beschwerden wie unreine Haut, Haarausfall, Verdauungsprobleme oder sogar Menstruationsschmerzen. Wie du deinen Darm unterstützen kannst, erfährst du hier:

Beeinträchtigt die Pille den Darm? Warum nichts wichtiger ist, als die Darmgesundheit!
Darmreinigung: Warum du eine machen solltest
Darmreinigung und dann? Wie du deinen Darm weiterhin unterstützen kannst!

Die Leber

Sie ist das Organ, das mit der Einnahme der Pille am meisten zu kämpfen hat. Die Leber spaltet und speichert wichtige Nährstoffe aus der Nahrung und baut sogar Hormone ab. Funktioniert die Leber nicht richtig, dann können Hormone auch nicht richtig abgebaut werden und sich im Körper einlagern. Dort können sie weiter wirken und den Körper in ein Hormonungleichgewicht bringen. Mehr über die Leber und wie du sie unterstützen kannst, kannst du in folgenden Artikeln nachlesen:

Wenn die Leber ein Burnout hat…
Bitterstoffe gegen ein hormonelles Ungleichgewicht
Leberwickel: Was er bringt und wie man ihn macht

Die Vitalstoffe

Verfügt unser Körper über zu wenige Vitalstoffe, dann wird er die wenig vorhandenen Vitamine und Mineralien nur noch für lebensnotwendige Prozesse einsetzen. Da aber Haut und Haare nicht lebensnotwendig sind, können gerade sie darunter leiden. Auch Menstruationsschmerzen können ein Indiz auf einen Nährstoffmangel sein (z. B. Magnesiummangel). Mehr dazu findest du hier:

Vitalstoff-Killer Pille: Hallo Vitamin- und Mineralstoffmangel
LaVita Test: Vitaminsaft gegen Vitalstoffmangel? Meine Erfahrung

Die Stresshormone

Dieses Thema wird von den meisten sehr unterschätzt, hat aber einen enormen Einfluss auf unser Hormonsystem und somit auch auf eventuelle Beschwerden. Dabei geht es in erster Linie um die Ausschüttung der beiden Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Welchen Einfluss sie auf den Körper haben, erfährst du hier:

Nebennieren: Was Stress mit deinen Hormonen macht!
Mit Yoga zum Hormongleichgewicht

Den richtigen Arzt finden

Man fühlt sich nicht immer bei jedem Arzt wohl, und mit Sicherheit ist auch nicht jeder Arzt gut. ABER es gibt ganz viele tolle Ärzte da draußen. Wie man den richtigen Arzt findet und wie man sich für den Termin vorbereiten kann, findest du in folgendem Artikel:

Verzweifelte Suche: So findest du den richtigen Arzt!

Falls du immer noch das Gefühl hast, dass du Unterstützung bei deinen hormonellen Beschwerden benötigst, helfen Isabel und ich gerne mit unseren Coaching-Sessions aus. Mehr dazu findest du auf unserer Coaching-Seite.

Außerdem haben wir über die letzten Jahre eine tolle Community mit wunderbaren Frauen aufgebaut. Teile deine Erfahrungen und Beschwerden einfach in der geschlossenen Facebook-Gruppe und hol dir hilfreiche Tipps von anderen.

 

Von ganzem Herzen drück ich dir die Daumen, dass du deinen Weg ohne Pille meistern kannst. Denk immer daran: Beschwerden sind Hilferufe des Körpers. Wir müssen lernen, ihn zu verstehen und ihn zu unterstützen anstatt seine Symptome durch die Pille oder andere Medikamente zu vertuschen. ♥

*Affiliate-Links/Werbe-Links
Wenn du auf unserem Blog Links zu Produkten siehst, die mit einem Sternchen versehen sind, handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf einen solchen Link klickst und darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich nichts, es fallen also keine Gebühren oder sonstiges an. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir nur Produkte verlinken, die wir auch wirklich empfehlen können.