Ein hormonelles Ungleichgewicht kann verschiedene Ursachen haben. Viele Frauen klagen über unreine Haut, Haarausfall, ausbleibende Periode oder Stimmungsschwankungen. Doch woher kommen diese Beschwerden?
Entgiftungsorgane wie Leber, Nieren und Darm spielen dabei eine große Rolle, denn sie sind es, die unseren Körper von Schadstoffen befreien, unsere Nahrung verwerten, Nährstoffe verteilen und unsere Verdauung regeln. Sie sind die Basis für unsere Gesundheit und haben einen großen Einfluss auf unser hormonelles Gleichgewicht.

In diesem Beitrag möchte ich einen besonderen Fokus auf die Leber legen. Über sie könnte man ein ganzes Buch schreiben, so umfassend ist ihr Aufgabengebiet. Neben der Verstoffwechselung von Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß), dem Abbau von Giftstoffen und der Produktion von Gallenflüssigkeit hat sie auch noch einen direkten und indirekten Einfluss auf unseren Hormonhaushalt. Doch das ist noch lange nicht alles. Sie bildet Cholesterin und speichert Fette und Vitamine. Sie steht in direkter Verbindung zum Darm und ist von einer gesunden Darmflora abhängig, denn die Leber holt sich die Nährstoffe, die der Darm aufnimmt und ins Blut gibt, und verteilt sie auf die anderen Organe in unserem Körper.

Beschwerden, die mit der Leber zu tun haben können

Wie Isabel in ihrem Artikel über die Leber schon beschrieben hat, besitzt die Leber keine Nervenbahnen und kann sich somit auch nicht mit einem Schmerz melden, wenn mit ihr etwas nicht stimmt. Sie wird also im Stillen vor sich hin leiden und ihre Probleme über andere Beschwerden äußern. Deshalb liste ich hier nochmals die Beschwerden auf, die in einem Zusammenhang mit der Leber stehen können:

 

  • Akne
  • Haarausfall
  • Verdauungsbeschwerden
  • Verstopfung
  • Blähbauch
  • Schlafstörungen (Einschlaf- oder Durchschlafstörungen)
  • Erschöpfung
  • Reizbarkeit
  • Schläfenkopfschmerz
  • Migräne
  • Alkoholunverträglichkeit
  • Gewichtszunahme und Fettansammlungen

Die Leber und die Hormone

Die Leber steht in einem direkten und indirekten Zusammenhang mit unserem Hormonsystem. Zum einen ist sie an der Bildung von Hormonen beteiligt (z. B. Cholesterin, Vitamin D3, IGF-1 sowie Angiotensinogen), zum anderen ist sie als eines unserer Entgiftungsorgane auch maßgeblich an der Entgiftung bzw. dem Abbau von Hormonen beteiligt. Würde sie das nicht tun, dann würden sich die körpereigenen und auch künstlich zugeführte Hormone (z. B. durch die Pille) im Körper ablagern, was zu den verschiedensten gesundheitlichen Problemen und Beschwerden führen kann. Gehen wir nun etwas mehr auf diese beiden Aufgaben ein.

Die Entgiftung künstlicher Hormonersatzstoffe

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Pille, denn sie ist voll mit synthetisch hergestellten Hormonersatzstoffen. Wusstest du, dass die Leber 3/4 aller in der Pille enthaltenen Stoffe sofort herausfiltert? Das wird natürlich von der Pharmaindustrie berücksichtigt, die deshalb viel mehr Hormone in die Pille packen muss, damit mit den restlichen Hormonen, die die Leber noch übrig lässt, überhaupt noch eine verhütende Wirkung erreicht werden kann. Erstaunlich, was wir unserer Leber durch die Einnahme der Pille täglich zumuten.

Die Pille gelangt durch die orale Einnahme in unseren Körper und macht ihren ersten Stop direkt in der Leber. Die schlägt sofort Alarm, denn sie erkennt die künstlichen Hormone als Giftstoffe und startet direkt mit deren Abbau. Mal ganz abgesehen davon, muten wir der Leber auch durch Alkohol, Zigaretten und oft auch eine schlechte Ernährung einiges zu. Irgendwann kommt sie dann auch an ihre Grenzen. Und ist die Leber erstmal überlastet, kann sie ihre Aufgaben nur noch bedingt erfüllen. Mehr dazu findest du in dem Beitrag von Isabel zum Thema Leber-Burnout.

Die Entgiftung körpereigener Hormone

Kommen wir nun zu den körpereigenen Hormonen. Unser Körper produziert eine Menge Hormone, die unterschiedliche Funktionen in verschiedenen Organen haben. Haben sie ihre Aufgabe getan, werden sie von der Leber zerlegt, abgebaut und über den Darm und die Nieren ausgeschieden. Ist die Leber aber erschöpft, kann sie auch die körpereigenen Hormone nicht mehr richtig abbauen. Dadurch können sich die Hormone im Körper anreichern mit der Folge eines Hormonungleichgewichts.

Stellen wir uns also vor, wir nehmen die Pille, konsumieren Alkohol oder/und nehmen Medikamente ein, kann dies für die Leber auf Dauer ziemlich anstrengend werden. Denn sie ist es, die das alles täglich verwerten und abbauen muss. Sie wird sich also um das kümmern, was am dringlichsten ist und reduziert deshalb gezwungenermaßen andere Aufgaben. Entweder merken wir dies an unserer Verdauung, an einem hormonellen Ungleichgewicht oder auch an einem Nährstoffmangel, da die Leber die Nährstoffe nicht mehr adäquat verteilen kann. Es ist also an der Zeit, die Leber zu unterstützen.

Wie können wir unsere Leber unterstützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man die Leber unterstützen kann. Die richtige Ernährung, ein Leberwickel und der Verzicht auf Medikamente und hormonelle Verhütungsmittel wie die Anti-Baby-Pille sind nur ein paar hilfreiche Dinge. Einen besonderen Fokus möchte ich in diesem Beitrag aber auf Bitterstoffe legen.

Unsere Vorfahren haben durch ihre Ernährung weitaus mehr Bitterstoffe zu sich genommen als wir das heute tun. Im Laufe der Zeit wurden die Bitterstoffe aus unserem Obst und Gemüse durch die moderne Lebensmittelindustrie immer mehr mehr herausgezüchtet, sie werden immer süßer. Zwar haben wir darauf keinen direkten Einfluss, aber wir können durchaus mehr Bitterstoffe in unsere Ernährung einbauen.

Warum benötigen wir Bitterstoffe?

Bitterstoffe stellen eine eigene Wirkstoffklasse bei den sekundären Pflanzenstoffen dar. Sie sind das, was in einer Pflanze bitter schmeckt. Für unseren Körper sind Bitterstoffe primär für eine gute Verdauung im Magen-Darm-Trakt und der Produktion von Verdauungssäften (z. B. Speichel, Magensäure usw.) zuständig. Dies sorgt wiederum dafür, dass Leber und Galle gut funktionieren können.

Wusstest du, dass die Züchtung zu süßeren Lebensmitteln ein Trick unserer Lebensmittelindustrie ist? Bitterstoffe hemmen nämlich den Appetit. Essen wir also bitteres Gemüse oder Obst, reguliert dies sehr schnell unser Sättigungsgefühl und wir brauchen weniger Nachschub. Ist euch schon mal aufgefallen, dass es einem deutlich schwerer fällt, eine Tafel Zartbitterschokolade am Stück zu essen als eine Tafel Milchschokolade? Genau das ist es aber, was die Lebensmittelhersteller wollen, nämlich dass wir nach mehr und mehr Essen verlangen. So machen das auch schon die Bauern mit ihren Kühen, denn heutzutage sind kaum noch bittere Pflanzen auf den Weiden zu finden (wenn die Tiere überhaupt noch auf der Weide stehen). Der Grund dafür ist, dass beispielsweise ein Rind schneller schlachtreif ist, wenn es mehr frisst. Da sind Bitterstoffe als natürliche Appetithemmer natürlich nicht hilfreich.

Doch wie wirken Bitterstoffe im Körper?

Man muss sich das so vorstellen: Essen wir Nahrungsmittel mit einem hohen Bitterstoffgehalt, dann wird beim Kauen über die Nerven der Zunge das vegetative Nervensystem angeregt, sofort mehr Speichel und Magensäure zu produzieren. Aber auch die Leber und die Bauchspeicheldrüse beginnen daraufhin mit der Bildung wichtiger Verdauungssäfte bzw. -enzyme. Für unsere Verdauung ist dies notwendig, denn nur so kann die Nahrung richtig aufspaltet und verwertet werden. Und ein intaktes Verdauungssystem sowie eine gut funktionierende Leber sind die Basis für ein hormonelles Gleichgewicht. Deshalb ist es auch so wichtig, Organe wie Darm, Leber und Nieren zu unterstützen. Bitterstoffe können dafür eine tolle Methode sein.

Pflanzen mit einem hohen Gehalt an Bitterstoffen

Kommen wir nun aber zu den Heilpflanzen, die einen außergewöhnlich hohen Anteil an Bitterstoffen haben.

Der Enzian

Beginnen wir direkt mit dem Anführer unter den Bitterstoffpflanzen, dem Enzian. Er hat viele positive Eigenschaften, denn er wirkt gegen Pilze und hemmt Entzündungen im Körper. Außerdem stärkt er das Immunsystem, unterstützt die Leber bei der Produktion von Gallenflüssigkeit und erhöht die Magensäurebildung.

Anwendung: Enzian kann man als Tee trinken. Dafür bringt man 1 Teelöffel gemahlene Enzianwurzel mit 1 Tasse (150 ml) kaltem Wasser im Topf langsam zum Kochen. Sobald der Tee kocht, schaltet man den Herd ab, lässt den Tee 5 Minuten zugedeckt ziehen und gibt ihn dann durch ein Sieb. Am besten trinkt man den Enziantee 2 x täglich ca. 30 Minuten vor jeder Mahlzeit. Enzian bekommt man in getrockneter Form in der Apotheke.

Das Tausendgüldenkraut

Das Tausendgüldenkraut hat eine ähnliche Wirkung wie der Enzian, denn es wirkt ebenfalls positiv auf unser Verdauungssystem und schützt das Immunsystem. Dieses wirklich sehr sehr bittere Kraut  erhält seine Bitterstoffe durch Iridoide, Secoiridoidalkaloide und Xanthone. Der Hauptwirkstoff befindet sich in den Blüten und Stängeln, weniger in den Blättern.

Anwendung: Auch das Tausengüldenkraut kann man als Tee trinken. Dafür einfach 1 Teelöffel Tausendgüldenkraut mit 1 Tasse (150 ml) kaltem Wasser in einem Topf langsam zum Kochen bringen. Sobald der Tee kocht, den Herd ausschalten, den Tee  5 Minuten zugedeckt ziehen lassen und über ein Sieb abgießen. Den Tee 2 x täglich ca. 30 Minuten vor jeder Mahlzeit trinken. Auch das Tausendgüldenkraut bekommst du in der Apotheke.

Der Löwenzahn

Der Löwenzahn kurbelt mit seinen Bitterstoffen die Produktion von Gallensaft an, der vom Darm für eine gute Verdauung benötigt wird. Auch wenn er von vielen als Unkraut betrachtet wird, so hat der Löwenzahn viele positive Eigenschaften auf unseren Körper. So verfügt er über viele Vitamine (Vitamin C, E) und Mineralstoffe (wie Calcium, Eisen und Magnesium).

Anwendung: Den Löwenzahn kann man entweder als Tee trinken (gleiches Teerezept wie beim Enzian und Tausendgüldenkraut) oder man gibt den frischen Löwenzahn in den Salat oder in Smoothies. Dabei würde ich allerdings darauf achten, den Löwenzahn nicht direkt vom Straßenrand zu pflücken, sondern eher im Feld oder am Waldrand, damit man keine Verschmutzungen durch Hundeurin oder Abgase zu sich nimmt. Besonders nährstoffreich ist der Löwenzahn mit seinen jungen Blättern im Frühling.

Eine andere Alternative: Bitter-Elixiere

Die oben genannten Heilpflanzen sind natürlich eine tolle Möglichkeit, die Leber zu unterstützen. Doch nicht jeder möchte gerne Pflanzen selber pflücken oder regelmäßig Tee trinken. Deshalb möchte ich noch eine andere Methode erwähnen, die ich sehr gerne für mich selbst nutze: Bitter-Elixiere. Das sind hochkonzentrierte Mischungen verschiedener Bitterstoffpflanzen, die es von verschiedenen Herstellern gibt. Ich persönlich kann das Bitter-Elixier von Dr. Hauschka empfehlen, weil ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Geschmacklich ist es natürlich bitter, aber nicht so bitter wie andere Mittel. Sehr positiv finde ich, dass es ohne Alkohol auskommt. Ein kleiner Nachteil ist der darin enthaltene Zucker.

Anwendung: Generell sollten natürlich die Anwendungshinweise beachtet werden, die auf den Packungsbeilagen der jeweiligen Mittel aufgeführt sind. Beim Bitter-Elixier von Dr. Hauschka nimmt man 1 EL unverdünnt oder auch in etwas Wasser oder Tee eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit zu sich.

Bitterstoffe für die Verdauung
Bitterstoffe

Obst und Gemüse

Wie bereits weiter oben erwähnt, wurden zwar die meisten Bitterstoffe durch die Lebensmittelindustrie herausgezüchtet (z. B. schmeckt kaum noch eine Grapefruit wirklich bitter), dennoch gibt es einige Obst- und Gemüsesorten, die noch einen geringen Anteil an Bitterstoffen haben. Deshalb möchte ich diese Sorten hier auch auflisten, denn man tut sich durchaus etwas Gutes, wenn man diese Nahrungsmittel vermehrt in seinen Alltag einbaut.

Gemüse

Chicorée
Radicchio
Rucola
Rosenkohl
Artischocken
Blumenkohl

Obst

Grapefruits
Zitronen
Orangen

Wer sollte mit Bitterstoffen aufpassen?

Grundsätzlich haben die oben genannten Obst- und Gemüsesorten wie auch die Heilpflanzen bei jedem eine andere Wirkung. Deshalb sollte man sich vorsichtig durchprobieren und schauen, welche Pflanze am besten zu einem passt. Wichtig ist auch zu wissen, dass Bitterstoffe die Verdauung stark anregen und es zu Durchfall kommen kann. Wegen der Anregung der Magensäurebildung sollten Bitterstoffe nicht bei Magen- oder Darmgeschwüren verwendet werden! Für Frauen in der Schwangerschaft wurden zwar bisher keine Nebenwirkungen für das Ungeborene festgestellt, dennoch würde ich dazu raten, Bitterstoffe nur in Absprache mit dem Arzt einzunehmen.

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