In diesem Beitrag möchte ich dich ermutigen, Vertrauen in deine Gesundheit, deinen Zyklus sowie in deinen Körper und seine Heilungsfähigkeiten zu gewinnen. Du erfährst, wie dir unter anderem Hypnose dabei helfen kann, deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Am Ende des Beitrags findest du außerdem eine kleine Visualisierungsübung für deinen Zyklus, die du ohne Unterstützung von außen durchführen und gut in deinen Alltag integrieren kannst.

Die Kraft deines Körpers, sich selbst zu heilen

Oft nehmen wir unseren Körper erst dann bewusst wahr, wenn er an bestimmten Stellen schmerzt, sich verändert oder nicht die gewünschte „Leistung“ erbringt, z. B. auf der Arbeit, beim Sport, während der Periode oder bei einem unerfüllten Kinderwunsch. Dein Körper ist aber permanent in vollem Einsatz und vereint 24/7 all seine Heilungskräfte für deine innere Balance und Gesundheit. So können z. B. Wunden von ganz allein heilen, lebenswichtige Abläufe Hand in Hand arbeiten und hormonelle Ungleichgewichte bestmöglich austariert werden. 

Auch dafür, dass dein Menstruationszyklus seinem natürlichen und gesunden Rhythmus folgen kann, müssen unentwegt aufeinander abgestimmte Prozesse einwandfrei ablaufen, von denen du im Alltag zunächst einmal nichts mitbekommst. Die Arbeit, die dein Körper leistet, grenzt wirklich an ein Wunder. Der Begriff Selbstheilung beschreibt keinen Hokuspokus – es handelt sich um natürliche und biologische Aufgaben, die im Bestfall automatisch erledigt werden, damit alles rund und gesund läuft. 

Wenn deine Selbstheilungskräfte Unterstützung brauchen

Auch wenn dein Körper einen Großteil der tagtäglichen Gesundheitsprozesse erfolgreich und ganz alleine bewältigen kann, so benötigt er manchmal für die innere Balance Hilfe, weil er von außen (Verletzung, Viren, Bakterien, Stress) oder innen (Stress, Emotionen) stark beansprucht wurde und ihm nun die nötigen Energien und Ressourcen fehlen. So wie Organe, spricht auch dein Zyklus ab und zu mit dir und sendet meist frühzeitig und manchmal sogar sehr eindeutige Zeichen aus: Schmerzhafte Regelblutung, starke Stimmungsschwankungen, Zwischenblutungen, ein regelmäßig ausbleibender Eisprung und Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus kannst du als S.O.S.-Rufe deines Körpers verstehen.

Anstatt diese Hinweise in der Alltagshektik zu übergehen oder gar aktiv zu unterdrücken, empfehle ich dir, bewusst hinzusehen und ruhiger zu werden. Das funktioniert am besten, wenn du deinen Zyklus und Körper gut kennst, die Sprache verstehst und auch zuhörst. In diesem Beitrag gehe ich nicht auf einzelne Ungleichgewichte und ihre Ursachen, mögliche medizinische Behandlungen oder Medikamente ein. Ich möchte dich vielmehr dazu ermutigen, die Lösungen für ganzheitliche Gesundheit und Heilung nicht nur im Außen zu suchen, sondern dich ebenso nach innen zu wenden. Das funktioniert als Präventivmaßnahme genauso gut, wie ergänzend zu ärztlichen Behandlungen. Stimme dich hierzu bitte mit deinem/r Therapeut/in ab. Nichtsdestotrotz möchte ich dir kurz aufzeigen, welchen Einfluss Stress als Ursache bzw. Begleiterscheinung auf deine Zyklusgesundheit haben kann.

Stress: So beeinflusst er deine Selbstheilungskräfte

Sehr wahrscheinlich hast du es schon oft gehört, gelesen oder bereits selbst erfahren: Stress ist nicht unbedingt förderlich für die Gesundheit und Zyklusbalance. An dieser Stelle solltest du aber unterscheiden: Kurzfristiger oder auch positiver Stress unterstützt deine Gesundheit sogar, denn es werden Energien freigesetzt. Solange dieser Stress nicht überhand nimmt, ist alles in bester Ordnung. Chronischer Stress und permanente innere Anspannung, also negativer Stress, kosten deinen Körper jedoch viel Kraft. Außerdem geraten Immun-, Nerven- und Hormonsystem durcheinander, was wiederum Einfluss auf deinen Zyklus und deine Fruchtbarkeit haben kann.

Stehst du körperlich, geistig oder seelisch unter Dauerstress, schüttet dein Körper unentwegt Stresshormone aus, z. B. Cortisol. Normalerweise folgt auf eine turbulente Phase eine Ruheepisode, in welcher sich dein Körper und das Hormonsystem regenerieren können. Bleibt diese Ruhe aber dauerhaft aus, kann der Körper und so auch dein Zyklus in Dysbalance geraten. Das ungute Gefühl, dass mit deinem Zyklus etwas nicht stimmt, macht schon Angst und das bedeutet wiederum Stress. Eine Endlosschleife, denn gerade jetzt benötigt dein Körper seine Selbstheilungskräfte mehr denn je.

Erwecke deine innere Therapeutin und schenke ihr Vertrauen

Du kannst selbst jederzeit sehr viel Gutes für dich, deinen Körper und deinen Zyklus tun. Wichtig ist hierbei, für dich passende Routinen zu schaffen und dich so positiv wie möglich auszurichten. Deine Heilungskraft und dein Zyklus profitieren davon, wenn du sie regelmäßig und bewusst darin stärkst, ihr volles Potential zu entfalten. Aber auch, wenn sich dein inneres Gleichgewicht verschiebt, hast du die Möglichkeit, deine Selbstheilungskräfte zu (re)aktivieren. Präventiv und auch bei chronischen Beschwerden kann die Kombination aus den folgenden Faktoren wirksam sein und sich positiv auf deine Zyklusgesundheit auswirken (bist du in ärztlicher Behandlung bitte immer in entsprechender Abstimmung):

  1. ausgewogene Ernährung & zyklusfreundlicher Lebensstil
  2. Stressreduktion, Selbstfürsorge & Zyklusachtsamkeit
  3. regelmäßige Entspannungsrituale
  4. Sport & Bewegungsroutinen angepasst an die jeweilige Zyklusphase

Verstehe dein Zyklus-Geist-System

Vielleicht hast du schon davon gehört: Der Menstruationszyklus wird u. a.  mithilfe von Hormondrüsen im Gehirn gesteuert. Aber nicht nur der Zyklus beginnt im Kopf. Auch die Schaltzentrale der Selbstheilung sitzt in deinem Gehirn, hier v. a. in den evolutionsbiologisch älteren Teilen wie dem Hirnstamm und dem limbischen System (auch emotionales Gehirn genannt, denn u.a. dort sitzen deine Emotionen „fest“). Von hier aus werden spezielle Prozesse in Gang gesetzt, die z. B. das Immunsystem in Balance bringen, Schmerz reduzieren und Gesundheit wahrscheinlicher machen. Auch werden hier Erinnerungen und Emotionen verknüpft und bewertet. Das limbische System lässt sich nicht vom Rest deines Körpers trennen. Deine Emotionen haben somit unmittelbaren Einfluss auch auf dein physisches Wohlbefinden.

Für Gesundheit und Heilung ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass du die Verbindung zwischen deinem Zyklus, deinem Geist und deiner Seele ganzheitlich verstehst und dieses Wissen nutzt. Leidet der Körper unter Beschwerden oder ist krank, rücken hierbei häufig nur die körperlichen sicht- oder spürbaren Aspekte in den Vordergrund, und die Symptome sollen schnellst- und bestmöglich eliminiert werden. Zum Vergleich: In der ayurvedischen Medizin werden Körper und Geist seit jeher als eine untrennbare Einheit gesehen. Auch (buddhistische) Meditationen und Achtsamkeitsübungen helfen, den Blick auf innere und äußere Stressoren zu verändern und unterstützen eine positive Ausrichtung. 

Hypnose: Das Tor zur Selbstheilung

Da also deine Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen direkten Einfluss auf deinen Zyklus haben können, erscheint es nur logisch, dieses Wissen zu nutzen und negative Gedankenmuster und Gefühlsstrukturen zu beseitigen – leichter gesagt als getan. Stressmanagement, positives Denken und Selbstfürsorge sind in aller Munde, die Umsetzung ist manchmal aber alles andere als einfach. Ebenso weiß ich aus eigener privater und beruflicher Erfahrung, wie unglaublich schwer es fällt, sich in Phasen von Stress, Schmerz oder Leid auf das Positive zu fokussieren.

Auch wenn Wille und Motivation da sind, bestimmte Einstellungen zum Leben, Ängste und Sorgen verschwinden nicht einfach auf Knopfdruck. Manchmal liegen sie auch so verborgen im Unterbewusstsein, dass du gar keinen Zugang findest. Bestimmt kennst du den Satz „Der Glaube versetzt Berge“. Die “richtigen” Gedanken und Gefühle bzw. der Umgang damit können wie Medizin wirken und deine inneren Heilungsressourcen mobilisieren. Es erfordert ein wenig Zeit, Geduld und Vertrauen. Hierbei kann dich Hypnose unterstützen.

Den Verstand „austricksen“ – so funktioniert Hypnose

Es handelt sich bei der Hypnose um keine Magie. Du gibst weder die Kontrolle ab, noch macht sie dich willenlos, sondern du befindest dich in einem tiefen Ruhezustand, der dich behutsam zwischen Wach- und Traumzustand wiegt, auch Trance genannt. Stelle dir deinen Verstand wie den Türsteher deines Unterbewusstseins vor: Zutritt erhält nur, wer reinpasst. Dein Verstand und seine Bewertungen fühlen sich wohl in ihren über die Jahre aufgebauten und eingesessenen Strukturen. Bewertet dein Verstand eine Situation z. B. als bedrohlich (weil sie die Emotion Angst auslöst), will er daran erst einmal nichts ändern und dich mithilfe von gewohnten Verhaltensweisen und Reaktionen schützen.

Dort, wo dir der Verstand im Weg steht und neue Türen und Wege verschließt, bietet die Hypnose durch einen Zustand innerer Aufmerksamkeit Zugang zu mehr Selbstwirksamkeit.  Bei der Hypnose erhältst du von außen (Hypnotiseur) positive Impulse, die dir dabei helfen, deinen Fokus, statt auf die Beschwerden auf den gewünschten Zustand zu richten und deine inneren, heilsamen Ressourcen im Unterbewusstsein abzurufen.

Meine Visualisierungsübung für deine Zyklusgesundheit

Im Rahmen der Hypnose spielen Visualisierungen eine große Rolle. Ohne Begleitung von außen benötigst du hierfür ein wenig Übung. Eine geführte Hypnose kann dich dabei unterstützen, deine Visualisierungsfähigkeiten auszubauen. Versuche es gern mal alleine und profitiere von deiner Vorstellungskraft. Stell dir dein Leben mit einem gesunden Zyklus und einem ausgeglichenen Hormonsystem bildhaft vor. Hier schenke ich dir eine kleine Visualisierungsübung zum Ausprobieren:

    1.

    Schaffe dir ein ungestörtes, ruhiges und für dich angenehmes Umfeld, z. B. vor dem Schlafengehen. Du kannst dich setzen oder legen, mach es dir so bequem wie möglich, schließe sanft deine Augen. Atme nun tief durch die Nase in deinen Bauchraum ein (4 Sekunden), halte den Atem kurz an (4 Sekunden) und lasse den Atem wieder komplett durch den Mund ausströmen. Hierbei stellst du dir vor, wie mit jeder Einatmung Entspannung in deinen Körper strömt und du mit jeder Ausatmung Stress und Anspannung loslässt. Insgesamt ca. 3 Wiederholungen.

    2.

    Du stellst dir nun vor deinem geistigen Auge vor, wie du über einen schönen Weg zu einer Tür gelangst und zählst langsam von 10 herunter, öffnest die Tür und trittst in deinen ganz persönlichen Wohlfühlraum ein. Male dir genau aus, wie er aussieht, was du siehst, hörst und fühlst, vielleicht sogar riechst. Suche dir deinen Wohlfühlplatz in diesem Raum und mache es dir dort bequem. Du fühlst dich wohl, sicher und geborgen, alles in diesem Raum ist perfekt. Schau dich in deinem Raum um und lasse dich immer tiefer in das Gefühl des Wohlbefindens sinken. Lass alle negativen Gedanken und Emotionen wertfrei vorbeiziehen und konzentriere dich auf positive Gedanken. Stelle dir vor, dass du gesund, glücklich und ausgeglichen bist. Du kannst alle positiven Impulse rund um deine Zyklusgesundheit einfließen lassen. Stell dir vor, wie du aus eigener Kraft deine zyklischen und emotionalen Bedürfnisse erfüllst (darauf reagiert automatisch auch dein Belohnungszentrum im Gehirn. Durch die freigesetzten Botenstoffe fühlst du dich gut und zufrieden). Du sinkst immer tiefer in den Entspannungszustand ein.

    3.

    Zähle ganz langsam von 3 herunter, atme wieder bewusst und tief ein und aus, bewege langsam deine Finger, dann Hände und Füße und öffne langsam deine Augen. Strecke dich und genieße die Entspannung zum Einschlafen oder gehe langsam und voller Zuversicht in deinen Alltag zurück.