Du könntest manchmal Bäume ausreißen und kurz darauf grundlos heulen? An einem Tag fühlst du dich attraktiv und sexy und am anderen Tag würdest du dich am liebsten in deiner Höhle verstecken? Mal bis du hochmotiviert, konzentriert und selbstbewusst und dann wieder fühlst du dich schwach und ausgelaugt? Wenn du das so oder so ähnlich schon erlebt hast, dann herzlichen Glückwunsch! Du bist eine Frau! Und damit ein zyklisches Wesen.

Der weibliche Zyklus dauert für gewöhnlich 28 Tage, beginnend mit dem 1. Tag der Periode bis zum Einsetzen der nächsten Blutung. Wir unterteilen diese 28 Tage in 4 Abschnitte mit jeweils etwa 7 Tagen.

Phase 1 – Loslassen – Menstruationsphase

Der erste Abschnitt von Tag 1 bis Tag 7 entspricht der Menstruation. Der Körper ist voll und ganz auf das Loslassen eingestellt. Nimm dir Zeit für dich und deine Tage! Lass alles in Ruhe angehen, trage dir nicht zu viele Termine in deinen Kalender ein. Plane Ruhezeiten ein, evtl. mit Wärmflasche auf dem Bauch und mit einem guten Film.

Ernährung in Phase 1:

Dein Körper will loslassen. Belaste ihn nicht mit zu vielen Nahrungsmitteln. Iss mineralstoffreich: Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium Das findest du z. B. in Bananen, grünem Gemüse, Haferflocken (Porridge). Viele Frauen verspüren in dieser Zeit wenig Hunger. Eine basische Ernährungskur oder ein paar Fastentage können dir jetzt guttun. Der Körper möchte die alte Flüssigkeit, die er loslässt, wieder frisch auffüllen. Trinke ausreichend bspw. Zitronenwasser (siehe Phase 4) oder Kräutertees mit Himbeerblättern, auch Salbei und Beifuß tun gut. Einige Frauen vertragen in diesen Tagen keinen Kaffee.

Sport in Phase 1:

Noch ist nicht die Zeit für große Sprünge. Lange entspannte Yoga-Einheiten oder Dehnungsübungen tun gut. Lockeres Training, wie Laufen, Schwimmen und Fahrrad fahren, kann durchblutungsfördernd und krampflösend wirken. Eine Massage oder ein Fußbad sind in diesen Tagen angenehmer als die 10 km Joggingstrecke. Lass deinen Körper regenerieren, verabschiede den vergangenen und sammele Energie für den neuen Zyklus.

Wenn du möchtest, nutze die Zeit auch, um Aspekte loszulassen, die nicht mehr in dein Leben passen. Genau wie dein Körper sich reinigt und erneuert, so dürfen es auch deine Gedanken tun.

Phase 2 – Kraft – Präovulatorische Phase

Sofern du deinem Körper in Phase 1 ausreichend Ruhe gegönnt hast, darfst du von Tag 8 bis 14 deine volle Energie ausschöpfen! Klares Denkvermögen und positive Gefühle dürfen gelebt werden. Triff dich mit Freunden, plane Meetings im Job und plane gerne auch mal einen schweißtreibenden Workout.

Ernährung in Phase 2:

Der Körper verträgt in dieser Phase alles recht gut, vollwertige Kohlenhydrate, etwas Fleisch, denn der Körper nutzt die enthaltenen Proteine für den Muskelaufbau. Fett wird in diesen Tagen nicht so schnell aufgebaut. Naschereien und große Mahlzeiten sind erlaubt. Versuch dennoch, frische vollwertige Nahrung zu essen, genieße alles, was dir schmeckt.

Teemischungen mit Frauenmantel, Rosmarin und Holunderblüten tun dir gut. Auch vegane Aminosäuren- bzw. Proteinshakes unterstützen in dieser Zyklusphase optimal deinen Stoffwechsel.

Sport in Phase 2:

Gib Vollgas! Die 10-km-Joggingstrecke sollte möglich sein, das anspruchsvolle Hot-Yoga oder Fitness-Programm auch, Kraftübungen gehen dir leicht von der Hand, schweißtreibend und intensiv, das schüttet Hormone und Glücksgefühle aus.

Phase 3 – Flow – Ovulationsphase

In dieser Phase (Tag 15 bis Tag 21) tritt die „Mütterlichkeit“ in den Vordergrund. Wir werden fürsorglich, gelassen, leistungsfähig, konzentriert und im Gleichgewicht. Der Schwung aus Phase 2 beruhigt sich ein wenig, du bist im Flow.

Ernährung in Phase 3:

Grünes Gemüse, Nüsse, Beeren, gute Öle, Fisch, gesunde Fette, Ballaststoffe und Proteine stärken den Körper. Schnelle Kohlenhydrate können deine Stimmung in dieser Flow-Phase beeinträchtigen. Verzichte auf Weißmehle, Zucker und Süßigkeiten. Wer mag, kann Vitalstoffe zuführen, z. B. Omega 3 sowie die Vitamine E, D und K. Teemischungen mit Mönchspfeffer und Brennnessel sind wohltuend in dieser Phase.

Sport in Phase 3:

Moderates Training wird gut vertragen. Muskeln und Nervenzellen ermüden schneller als in Phase 2, schalte einen Gang zurück, praktiziere lieber Ausdauer- und Cardiotraining oder fließendes Yoga.

Phase 4 – Rückzug – Prämenstruelle Phase

Für die meisten Frauen ist Tag 22 bis 28 die schwierigste Phase des Zyklus. Mehr als 80 % aller Frauen kennen mindestens eins, meist aber weitere, unterschiedliche prämenstruelle Symptome. Extreme Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, keine Lust auf Menschen, schlechte Konzentration, Aggression, Kopf- und Rückenschmerzen u.v.m. können auftreten. Akzeptiere das, nimm es an und sei gewiss, dass diese Phase in ein paar Tagen vorüber geht. Lass alles ruhig und langsam auf dich wirken, vermeide Terminstress, konzentriere dich auf Dinge, die dir Freude bereiten.

Ernährung in Phase 4:

Jetzt kommt der Heißhunger auf Süßes, Fettes, Salziges und Schokolade. Bleib achtsam, denn PMS-Symptome können durch Süßigkeiten und ungesundes, unkontrolliertes Futtern verstärkt werden. Gesunde Snacks sind angesagt! Rohe Möhren knabbern, Gurke dippen, Avocado-Creme selber machen, Cashews essen. Vitalstoffe wie Magnesium und B-Vitamine, vor allem B6, sind jetzt von Vorteil. Kräutertees mit Schafgarbe und Frauenmantel haben einen harmonisierenden Effekt. Der Körper ist in dieser Phase (wie auch in Phase 1) infektanfälliger. Achte deshalb auf deine Vitamin-C-Zufuhr, täglich z. B. eine halbe Zitrone auf 500 ml Wasser trinken.

Sport in Phase 4:

Die Lust ist gering, ABER… wer seinen Hintern hochbekommt, wird mit besserer Stimmung belohnt! Moderates, lockeres Training kann PMS-Symptome deutlich lindern.

Die Frau ist ein rhythmisches Wesen und jede Frau ist einzigartig. Lerne deinen individuellen Zyklus kennen! Beobachte dich! Wenn du magst, dann führe ein kleines Zyklustagebuch und notiere dir dort von Tag 1 bis zur Blutung täglich deine Stimmung, wie ist der Schlaf, was träumst du, worauf hast du Lust, wie ist deine Leistung im Beruf oder im Haushalt, was sagt dir dein Körper, wo juckt es, schmerzt etwas, wie sind deine körperlichen Eigenarten? Schau dich an und erkenne, wie wunderbar du bist!