Es ist mir eine Herzensangelegenheit, meinen neuen Artikel über das Thema der Schmerzen vor und während der Regelblutung zu schreiben, denn so viele junge Mädchen und Frauen leiden sehr darunter. Das muss aber nicht sein! Ich erzähle dir einiges über die Möglichkeiten, wie du deine Regelschmerzen lindern kannst.

Dysmenorrhoen können sich in ihrer Intensität sehr unterschiedlich äußern. Das reicht von starken krampfartigen bis hin zu kolikartige Schmerzen. Auf diese Schmerzen reagiert der Körper mit Übelkeit, und in manchen Fällen kommt es dann sogar zum Erbrechen. Vielleicht hast du neben den Schmerzen auch noch Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder starke Schmerzen im Rücken, besonders im Lendenwirbelbereich.

 

Gehe als Erstes auf Ursachensuche:

  • Wie ist deine Mutter, Tante oder Schwester mit dem Thema umgegangen? Gab es bei ihnen schon Probleme mit der Regelblutung?
  • Haben sie vielleicht eher eine negative Einstellung zur Periode, welche dann an dich weitergegeben wurde?
  • Manche Frauen sehen die Menstruation als etwas „Schmutziges“ oder lehnen sie generell ab. Häufig wird auch gar nicht darüber gesprochen.

Wir Frauen leben mit dem Zyklus, ein Zyklus, der dem Mondzyklus gleicht. Einige Frauen leben sogar im Einklang mit dem 28-tägigen Zyklus des Mondes und seinen Wandlungsphasen. Auch wenn es bei dir nicht genau 28 Tage bis zur nächsten Blutung sind, durchläufst du ebenfalls immer wieder diese Wandlungsphasen. Bevor eine neue Phase des heranwachsenden Follikels im Ovar beginnt, leitet der weibliche Körper das aus, was er nun nicht mehr braucht. Du kannst die Periodenblutung als eine Reinigung sehen.

 

Welche anderen Ursachen könnten noch bestehen?

Organische Ursachen wie Myome, Endometriose, Entzündungen im Unterleib, Verwachsungen selten auch Fehlbildungen – dies muss vom Gynäkologen bzw. der Gynäkologin abgeklärt werden!

  • Hormonungleichgewicht
  • Verklebungen der Faszien
  • Verspannung der Muskel und Bänder im Becken
  • Darmstörungen
  • Belastungen, Ärger, Stress
  • Anstauung von Blut
  • mechanische Reizung (z. B. Spirale)

 

Wie sieht die Diagnostik aus?

Um eines der organischen Ursachen auszuschließen, solltest du bei deinem Gynäkologen bzw. deiner Gynäkologin vorstellig werden. Dort wird nach einer Palpation (Abtasten) auch ein Ultraschall gemacht. Über die Blutuntersuchungen kann man etwas über Entzündungen oder Infektionen im Körper herausfinden. Eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchung, Stuhl, Speichel oder andere Laborproben können die Suche nach der wirklichen Ursache unterstützen.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

 

1. Alchemilla vulgaris – der Frauenmantel

Das erste Mittel gegen Krampfneigungen. Verantwortlich für diese Wirkung sind Gerbstoffe und Flavonoide. Die Gerbstoffe haben eine zusammenziehende Wirkung auf die Schleimhäute – kleine Wunden werden so geschlossen. Insgesamt hat die krampflösende Wirkung dieser Pflanze eine positive Auswirkung auf die Gebärmutter und die Unterleibsmuskulatur. Der Frauenmantel legt sich bildlich gesprochen schützend wie ein Mantel um dich. Sie unterstützt außerdem dein hormonelles Gleichgewicht. Du kannst diese Pflanze akut aber auch gerne schon vorbeugend in Form von Tee, Homöopathie oder Pflanzenextrakten einnehmen.

 

2. Potentilla anserina – das Gänsefingerkraut

Ebenfalls eine Pflanze, die sich bei Krämpfen bewährt hat. Man sagt dem rhythmischen Aufbau der gezackten Blätter einen Bezug zur Menstruation nach. Die silbrigen Härchen sollen einen Bezug zum Mond herstellen und uns Gelassenheit spenden.

Tatsächlich wirkt Gänsefingerkraut als Mittel gegen viele Krämpfe im Körper, aber auch gegen innerliche Blutungen, Menstruationsbeschwerden, äußerliche Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Deshalb ist diese Pflanze in einigen Teemischungen wiederzufinden.

 

3. Chamomilla – die Kamille

Eine Blüte, die bekannt ist, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Sie kann aber ebenfalls bei Regelbeschwerden eingesetzt werden. Dazu kannst du sie in einen Tee mischen oder einen Bauchwickel machen. So kommst du mal zur Ruhe, und die Kamille und die Wärme können ihre Wirkung über die Haut entfalten. Tränke hierzu ein Molltuch mit Kamillentee. ACHTUNG: Nicht zu heiß! Das feuchte Tuch legst du dann auf deinen Unterleib. Obendrauf dann ein weiches trockenes Handtuch oder Wolltuch und „on top“  noch eine Wärmflasche. Gönne dir mindestens 20 Minuten Ruhe.

 

4. Magnesium phosphoricum – Schüßler Salz Nr.7

Nicht nur sehr beliebt, sondern auch sehr effektiv ist die Einnahme von Schüßler Salzen. Auch in akuten Phasen können sie schnell zur Linderung führen.

Bei Krämpfen ist ganz besonders das Salz der Muskel und Nerven „Magnesium phosphoricum“ zu empfehlen. Zu dessen Anwendungsgebiete zählen: Nervliche Erregungs- und Unruhezustände, Schlafstörungen, Schmerzen und Krämpfe, z. B. Waden- und Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen und Regelschmerzen. Am besten machst du dir die berühmte „Heiße 7“. Nimm dazu 10 der kleinen Tabletten und löse sie in einer kleinen Tasse mit heißem Wasser auf. Nun bitte langsam schluckweise langsam trinken, denn die Schüßler Salze werden über die Mundschleimhaut aufgenommen.

 

5. Schröpfkopfbehandlung

Mein absoluter Favorit bei akuten und chronischen Regelschmerzen ist die Schröpfkopfbehandlung. Hier werden vom Therapeuten oder der Therapeutin an ganz bestimmten Punkten des Körpers (in dem Fall an Rücken und am Becken) Schröpfgläser durch einen Unterdruck auf die Haut aufgesetzt. Diese bewirken dann durch den starken Sog eine Mehrdurchblutung des gesamten Gebietes. Ein ganzer Teil des Immunsystems ist nun an Ort und Stelle damit beschäftigt, hier mal ordentlich aufzuräumen. Aber nicht nur der An- und Abtransport wird gesteigert, sondern die Muskeln und Bänder, die oft völlig verspannt sind, gehen in eine Entspannung.

Ein weiterer Punkt sind die in der Unterhaut liegenden Nerven. Der hier gesetzte Effekt führt reflexartig auch zu einem Reiz der inneren Organe, die im selben Segment liegen. So werden auch diese Organe angeregt, besser durchblutet und Schmerzen verringert. Als Dankeschön für die gute Durchblutung der Haut bleibt dir dann ein ordentlicher blauer oder roter Fleck. Aber keine Angst, er verschwindet nach ein paar Tagen wieder. Nicht bei jedem gelingt die starke Durchblutung des Beckens sofort. Da braucht es dann einen erneuten Anlauf und viel Wärme.

 

6. Traditionelle Chinesische Medizin

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) denkt man ganz anders. Hier gibt es die Diagnose „Dysmenorrhoe“ nicht. Die TCM nutzt die Zusammenhänge der 5 Elemente und das Bestreben, das Gleichgewicht zu wahren. Falls du auf diesem Wege Antworten suchst, lass dich von einer/einem gut ausgebildeten Therapeuten oder Therapeutin beraten.

Aber ein Teil, der sich gut in die Alltagsroutine einbauen lässt, ist die Ernährung der TCM. Häufig muss die Milz unterstützt werden, und das kannst du wunderbar mit vielen warmen Speisen und Getränken. Warmes Gemüse (gerne auch Wurzelgemüse und Lauch), Kraftsuppen, Porridge zum Frühstück, Fencheltee, heißes Ingwerwasser und wärmende Gewürze gehören auf den Tisch. Leichte und warme Kost am Abend werden dir gut tun. Lass dafür kalte Südfrüchte und Salate oder rohes Gemüse – vor allen Dingen in der 2. Zyklushälfte – weg.

Treten die Beschwerden weiterhin heftig auf, lass deine Beschwerden bitte professionell abklären.