Frauenärzte und Hebammen berichten, dass viele Frauen in ihrem Leben (meist unbemerkt) einen Abgang hatten. Doch für die Frauen, die sich ein Kind wünschen, kann eine Fehlgeburt sehr belastend sein und lange nachwirken. Die Frauen leiden und in einzelnen Fällen baut sich nach einem Abgang unbewusst sogar eine Angst vor einer neuen Schwangerschaft auf.

Gut zu wissen

Von einer Fehlgeburt oder einem Abort spricht man, wenn der Fetus vor der 24. Schwangerschaftswoche verstirbt. Eine Fehlgeburt bis zur 12. Schwangerschaftswoche gilt als früher Abort, ab der 20. Woche als Spätabort.

ProFamilia geht davon aus, dass bei unter 30-Jährigen sogar rund die Hälfte der befruchteten Eizellen abgehen, bei älteren Frauen sogar noch mehr. Ungefähr 50 % aller Schwangerschaften gehen früh zu Ende, wenn die Abgänge berücksichtigt werden, die kurz nach der Einnistung erfolgen und von der Frau nur als eine um 2-3 Tage verspätete Periode wahrgenommen werden. Die Frau wusste in diesem Fall also nicht, dass sie schwanger war. Die meisten Abgänge finden innerhalb von den 6 Wochen seit der letzten Periode statt (75 %). Bei der ersten Schwangerschaft beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Spontanabortes 22 %. Bei der zweiten Schwangerschaft liegt sie bei 14 %. Bei einer 40-jährigen Frau ist das Risiko einer Fehlgeburt 3 x höher als bei einer 20-jährigen Frau.

4 Mögliche Ursachen für eine Fehlgeburt

Wenn sich der Gelbkörper erschöpft…

Zu den Hauptursachen für Fehlgeburten gehört nach wie vor die Gelbkörperschwäche. Ein Progesteronmangel erschwert nicht nur die Einnistung, sondern steigert auch das Risiko für einen Abgang. Meist hatten die Frauen bereits vor der Schwangerschaft Beschwerden, die auf eine Gelbkörperschwäche hindeuten: Brustspannen, Stimmungsschwankungen (PMS) vor Einsetzen der Menstruation und/oder eine verkürzte zweite Zyklusphase (weniger als 8-10 Tage).

Eine Gelbkörperschwäche lässt sich sehr leicht im Speichel oder im Blut bestimmen. Der beste Zeitpunkt für eine Hormonbestimmung ist 5-7 Tage vor Einsetzen der Regel. Zu diesem Zeitpunkt ist nämlich der Progesteron-Pik am höchsten, d. h. es kann gemessen werden, wie viel der Körper maximal Progesteron bilden kann. Sollte bei dir tatsächlich ein Progesteronmangel festgestellt werden, lässt sich dieser in den meisten Fällen sehr gut mit Naturheilmitteln regulieren.

Geheimtipp

Gelbkörperschwäche und Progesteronmangel sind hormonelle Störungen, hinter denen sich bereits an anderer Stelle ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenfunktion verbergen kann. Lass dich auf jeden Fall gut von deinem Gynäkologen und Therapeuten beraten! Gerne mehr auch in diesem Artikel.

Wenn es an Folsäure mangelt

Eine weitere Ursache kann ein ausgeprägter Folsäuremangel sein. Dies ist im Allgemeinen recht häufig, denn Folsäure geht als wasserlösliches Vitamin beim Kochen leider verloren. Hier ist eine Substitution durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel absolut wichtig. Auf jeden Fall sollte ein Mangel an Folsäure schon vor der Schwangerschaft ausgeglichen werden, um die Folsäureversorgung des Embryos zu gewährleisten, die u. a. für die Plazentabildung benötigt wird.

Mein Tipp

Greife zu Folat, das ist die aktive Form der Folsäuren und ausgezeichnet bioverfügbar.

Wenn die Blutgerinnung gestört ist

Sofern es bereits zu zwei oder mehr Fehlgeburten gekommen ist, sollte unbedingt die Blutgerinnung überprüft werden. Hier sollten sowohl die Blutplättchen (Thrombozyten) als auch die Gerinnungsfaktoren durch einen Humangenetiker untersucht werden. Häufig zeigen Frauen in dem Zusammenhang Fehlgeburten, nachdem bereits Herztöne vorhanden waren. Frauen erleben erst einige Wochen eine „normale“ Schwangerschaft und bei einer der Kontrolluntersuchungen kann dann plötzlich keine Herzaktivität mehr festgestellt werden.

Sollte eine Gerinnungsstörung festgestellt werden, wird schulmedizinisch mit Salicylsäure (z. B. ASS) und blutverdünnenden Heparininjektionen therapiert, um die Blutversorgung des Embryos zu gewährleisten.

Wenn Umweltgifte am Werk sind

Der Giftcocktail, dem das Baby bereits im Mutterbauch ausgesetzt ist, ist nicht zu unterschätzen, denn die Plazenta schirmt das Baby nicht vor den Giftstoffen ab. Eine aktuelle Studie der Environmental Working Group hat fünf Labore damit beauftragt, das Nabelschnurblut von Babys zu untersuchen und hat dabei mehr als 200 Chemikalien in den Neugeborenen gefunden! Deshalb ist es enorm wichtig, den Körper bereits vor der Schwangerschaft bei seinen täglichen Entgiftungsprozessen zu unterstützen.

Zeigen sich Fehlgeburten oder eine eingeschränkte Fruchtbarkeit infolge von Myomen, Zysten, Endometriose oder schlechter Spermienqualität, sollte das Kinderwunschpaar unbedingt über mögliche Giftkontakte in ihrer Vergangenheit nachdenken. Dies können Pestizide in Lebensmitteln oder im Leitungswasser sein, berufliche Belastungen mit Klebstoffen, Farben, Lacken, Holzschutzmitteln, Quecksilber oder Weichmachern. In diesen Fällen ist eine gezielte Reinigung des Körpers unverzichtbar. Mehr zur Entgiftung und den beteiligten Organen hier.

Darüber hinaus …

… können natürlich auch Chromosomendefekte, eine Rhesus-Inkompatibilität, Autoimmunerkrankungen, Erbkrankheiten oder Schwangerschaften über 40 Ursachen für Fehlgeburten sein. Lass dich hier auf jeden Fall auch von humangenetischen Praxen beraten!

Zwei konkrete Tipps zum Erhalt der Schwangerschaft

Tipp#1: Kondome

Bei einer Neigung zu Aborten wird empfohlen, während der frühen Phase der Schwangerschaft auf Geschlechtsverkehr zu verzichten bzw. Kondome zu verwenden. Das Ejakulat des Mannes enthält nämlich Substanzen, die den Muttermund reizen und im „worst case“ sogar Wehen auslösen können.

Tipp#2: Alchemilla

In der traditionellen Kräuterheilkunde gilt der Frauenmantel (lat. Alchemilla) als wichtigste Heilpflanze zur Verhütung von Fehlgeburten. Der Frauenmantel kräftigt die Gebärmutter, gleicht hormonell sanft aus und wirkt einer Fehlgeburt entgegen. Der Frauenmanteltee (Bio-Qualität) und vor allem die Alchemilla-Urtinktur zeigen immer wieder einen stabilisierenden Einfluss auf die Schwangerschaft. Weitere Infos zum Frauenmantel findest du hier.

Wiederkehrende Fehlgeburten lassen sich im Grunde nur durch die Behandlung der Ursachen verhindern.

Fazit

In diesem Artikel hast du häufige Ursachen für Fehlgeburten erfahren und vor allem nützliche Tipps und Therapieansätze zum Erhalt deiner Schwangerschaft bekommen. Wichtig: Bei Fehlgeburtsneigung sollte jede Schwangerschaft von Anfang an intensiv durch Hebamme und Frauenarzt betreut und bei Bedarf auch durch einen Heilpraktiker begleitet werden. Bei (Schmier-) Blutungen, vorzeitigen Wehen oder weichem Muttermund muss sofort Kontakt zum Frauenarzt oder zur Hebamme aufgenommen werden. 

Nach einem Abgang benötigen Körper und Seele im Schnitt mindestens 3 Monate, bis sich die Hormonlage stabilisiert und sich psychisch die Wogen geglättet haben. Mein Tipp: Gib dir und deinem Körper Zeit, bevor du wieder zu fruchtbarkeitssteigernden Maßnahmen greifst. Ich berate dich gern.