Frauenmantel bringt Dich ins hormonelle Gleichgewicht und hilft gegen Regelbeschwerden genauso gut wie in der Kinderwunschzeit. Die Pflanze ist ein echter Alleskönner und kann bei so gut wie jeder weiblichen Beschwerde unterstützen. Einfach mal ausprobieren: Der Frauenmantel wächst auch in unseren Gefilden und lässt sich wunderbar sammeln und als Tee trinken.
Dieser Mantel kommt für uns Frauen nie aus der Mode: der Frauenmantel. Die hübsche, satt grüne Pflanze steht wahrscheinlich wie keine andere Pflanze für die sanfte Frauenheilkunde. Auch für mich ist der Frauenmantel „die“ Pflanze, wenn es darum geht, uns weibliche Geschöpfe wieder ein wenig mehr ins Gleichgewicht zu rücken. Nicht zuletzt, weil ich auch ganz persönliche Assoziationen mit dieser Pflanze verbinde.
Aroma: wenig – Wirkung: enorm
„Trinke ein bisschen Frauenmanteltee“, neigte mir meine Mutter immer zu sagen, wenn ich ihr von dem ein oder anderen Zipperlein erzählte. „Der tut so gut!“ Eher widerwillig hab ich mir damals, als ich noch in meinem Elternhaus wohnte, ein Tässchen davon eingießen lassen: Meist in Form einer Tasse heißen Wassers, in der ein paar frische Frauenmantelblätter schwammen – ein sehr heller Sud, der eher nach nichts als nach allem anderen schmeckte. Wie sollte so ein Hauch von nichts helfen? Also ich hatte da so meine Zweifel….
Kleine Pflanze - große Wirkung
Heute weiß ich: vollkommen zu Unrecht. Der Frauenmantel ist eine geniale Pflanze, die sich jede Frau merken und von der jeder Frau immer Tee zuhause haben sollte. Was die Pflanze so effektiv und einfach in Sachen Selbstmedikation macht: Mit Frauenmantel kann man (quasi) nie etwas falsch machen. Und das in jedem Alter – er ist ebenso hilfreich in hormonellen Phasen wie in der Pubertät, im Kinderwunsch, in der Schwangerschaft oder aber später in den Wechseljahren, ja sogar bei Verdauungsbeschwerden wirkt er mild. Darüber später mehr.
Zyklus in den Griff bekommen
Wer sich also etwas Gutes tun will und in irgendeiner Form das Gefühl hat, sein Zyklusgeschehen und -empfinden ein wenig positiv beeinflussen zu wollen, kann zu Frauenmantel greifen, ohne aufwendige Labor- oder Hormonprotokolle vorliegen zu haben. Eine Koryphäe der deutschen Frauenheilkunde, die Heilpraktikerin Margret Madejsky, hat dem Frauenmantel deswegen sogar ein ganzes Buch gewidmet.
Fast schon magisch
Der Frauenmantel gehört zu den Rosengewächsen, den Rosazeen. Ihnen wird grundsätzlich viel Heilkraft für uns Frauen zugesprochen. Zu finden ist der Frauenmantel recht häufig. Wer sich einmal darauf konzentriert, findet ihn nicht nur auf naturbelassenen Wiesen und Wegrändern, sondern er wächst aufgrund der Schönheit seiner Blätterform auch oft in Vorgärten. Der Zauber, der in der kleinen Pflanze steckt, trägt der Frauenmantel übrigens sogar bereits in seinem lateinischen Namen: Alchemilla vulgaris – hierin steckt eine deutliche Anlehnung an die magische Kunst der „Alchemie“.
Pflanze produziert „Himmelswasser“
Wenn Du Dir die Pflanze einmal genau anschauen kannst, wirst Du morgens auch etwas beobachten können, was wirklich magisch wirkt: Dann sammelt sich in dem breiten Blatt mit den vielen kleinen Zacken am Rand, in der Mitte nämlich aufgrund des Lotuseffektes ein daumennagelgroßer Tautropfen, der metallisch schillert. Das besondere: Einerseits besteht er aus Tau, andererseits besteht er aus sogenanntem „Gutationswasser“. Am Blattrand hat der Frauenmantel kleine Drüsen, aus denen Wasser tropft, das die Pflanze aus dem Boden aufgenommen und gefiltert hat - manche nennen es „Himmelswasser“, dem manche sogar ebenfalls besondere Wirkungen zusprechen. So auch von den Alchemisten gesammelt.
Was aber kann der Frauenmantel für Dich tun?
Gepriesen werden vor allem die Gerbstoffe des Frauenmantels mit ihrer zusammenziehenden, adstringierenden Wirkung. Neben typischen Frauenleiden wird er deswegen beispielsweise auch bei Durchfallerkrankungen angewendet: Die Gerbstoffe bewirken, dass sich die Darmschleimhaut zusammenzieht und so besser vor entzündlichen Angriffen geschützt ist. Durch den adstringierenden Effekt können aber auch Beschwerden auf der Haut positiv beeinflusst werden: Kleine Wunden in Haut und Schleimhaut schließen sich schneller und besser, der entzündliche Reiz wird gemildert. Natürlich hilft der Frauenmantel hier weniger als Tee, der getrunken wird, sondern als Tinktur.
Lässt Wunden schneller heilen
Der Frauenmantelaufguss kann sogar auf die Haut aufgetragen werden. Oder es werden Umschläge damit gemacht. Sitzbäder oder Frauenduschen sind beispielsweise toll bei vaginalen Entzündungen, bei Genitalherpes oder Entzündungen der Vulva.
Sagt Pilzen den Kampf an
Die Gerbstoffe können noch etwas anderes: Sie wirken nicht nur antibakteriell, sondern es gibt viele Hinweise darauf, dass sie auch antiviral wirken bzw. antimykotisch – also auch Pilze bekämpfen können. Es gibt sogar aktuelle Studien, die zeigen, dass die Gerbstoffe des Frauenmantels gegen Krankenhauskeime wirken können, gegen die mittlerweile leider nur sehr wenige Stoffe etwas ausrichten. Diese großartige Wirkung können wir uns also selbst zunutze machen. So kann Frauenmantel eine tolle Alternative bzw. Begleitung zu Pilzmitteln sein oder zu Antibiosen.
Kinderwunsch? Frauenmantel, ja bitte!
Ein wichtiges Werkzeug, dass die Pflanze im Kampf gegen sämtliche weibliche Zipperlein mit sich bringt: Sie ist gelbkörperregulierend. Frauenmanteltee enthält sogenannte Phytohormone, das sind pflanzliche Stoffe, die ähnlich aufgebaut sind wie unsere weiblichen Hormone. Frauenmantel wirkt stark hormonregulierend: In der ersten Zyklushälfte wirkt er positiv auf die Östrogenproduktion und ist somit gut für den Eisprung, und in der zweiten Zyklushälfte unterstützt der Tee die Gelbkörperproduktion. Deswegen entdecken viele Frauen erst mit Kinderwunsch diese tolle Pflanze: Sie nehmen Frauenmantel zu sich, damit die Einnistung des Eis besser vonstatten geht.
PMS adé
Natürlich sind es nicht nur die Gerbstoffe, die im Frauenmantel Gutes für uns bewirken können. Bitterstoffe, ätherische Öle, Carotinoide, Cumarin und Flavonoide tun ein Übriges: Ihnen werden Wirkungen wie „stimmungsaufhellend“, „blutreinigend“, „venenstärkend“, „krampflösend“, „harntreibend“, „blähungsvermeidend“ und „blutflusshemmend“ nachgesagt. Hier ein paar Beschwerden, bei denen Dir Frauenmantel helfen kann: schmerzvolle Periode, PMS, Myome, Zysten, Eierstockentzündungen, Wechseljahrsbeschwerden, Ausfluss, Scheidenentzündungen, unerfüllter Kinderwunsch, im Wochenbett oder etwa bei Brustbeschwerden. Selbst bei schlechten PAP-Werten soll Frauenmantel in Kombination mit anderen Stoffen schon deutliche Veränderungen zum Positiven hin bewirkt haben. Wow, welch ein Wirkspektrum!
Teekur für 8 Wochen
Am leichtesten nimmt man Frauenmantel in Form einer Urtinktur ein – ein Auszug in Alkohol aus der Apotheke, von dem fünf Tröpfchen am Tag in ein wenig Wasser eingenommen werden. Das ist völlig ausreichend, um Frauenmantel an sich einmal zu testen. Wer gerne Tee trinkt, dem sei Frauenmantel als Tee ans Herz gelegt – im Sommer idealerweise aus frischen, ansonsten aus getrockneten Blättern der Pflanze (ca. 1,5 bis 2 TL pro Tasse). Empfohlen werden Teekuren mit Frauenmantel meist über einen Zeitraum von ca. 2 bis 3 Monaten – in Maßen getrunken lässt sich Frauenmantel aber sehr gut auch über einen längeren Zeitraum einnehmen. Aufgrund seiner hormonregulierenden Eigenschaften kannst Du den Tee den ganzen Zyklus über trinken.
Taste it!
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß beim Ausprobieren! Es sind oft die kleinen Dinge, die eine riesige Wirkung haben. Mich hat der Frauenmantel schon vor Jahren überzeugt. Ich bin gespannt, was Du dazu sagst. Schreib mir, ich freue mich über Deine Erfahrungen!