Du bist dauernd müde? Kannst kaum mehr richtig durchschlafen? Kämpfst mit Haarausfall oder unreiner Haut? Oder kannst deine Stimmungsschwankungen schon selbst nicht mehr ertragen? Eventuell könnte es daran liegen, dass deine Leber nicht mehr all ihre Funktionen ausführen kann.

In diesem Beitrag möchte ich der Leber besonders viel Aufmerksamkeit schenken, denn sie ist es, die unsere Nährstoffe im Körper verwertet, speichert und an andere Organe verteilt. Außerdem gehört sie zu den wichtigsten Entgiftungsorganen, und ihr täglicher Job ist es, die Giftstoffe, die wir uns durch Medikamente, die Umwelt oder Lebensmittel zuführen, unschädlich zu machen.

Mit der Leber ist es wie bei allen anderen Organen auch: Wenn sie richtig funktioniert und ihre Aufgaben erledigen kann, haben wir keine Beschwerden. Die Natur hat unseren Organismus zwar perfekt erschaffen, doch wenn nur ein Rädchen im System nicht mehr richtig funktioniert, müssen andere Organe es ausbaden oder darunter leiden. So entstehen sie, die Beschwerden, die uns das Leben täglich schwer machen.

Gerade Beschwerden wie Haarausfall, unreine Haut oder Schlafstörungen können Indikatoren darauf sein, dass die Leber die Giftstoffe nicht mehr richtig abbauen kann. Dann kann es passieren, dass sich diese giftigen Substanzen im Körper ablagern und Entzündungen, hormonelle Dysbalancen oder auch chronische Krankheiten entstehen lassen. Werden sie nicht ausgeschieden, können sie im Körper immer wieder Toxine in den Blutstrom abgeben und so großen Schaden anrichten.

Hinweise bzw. Symptome, dass die Leber nicht richtig funktioniert:

Müdigkeit, gerade nach dem Mittag
Schlafstörungen
Asthma
Hautirritationen
Hautentzündungen
Akne, Pickel
unerklärliche Gewichtszunahme
Blutzuckerschwankungen
chronische Entzündungen
Stimmungsschwankungen
geringe Stresstoleranz
PMS-Symptome
geringes Sexualverlangen
Unfruchtbarkeit
Verstopfung
emotionale Ausbrüche
Kopfschmerzen
Appetitlosigkeit

Ja, die Liste ist lang, aber genau das ist das Problem. Die Funktion der Leber ist so essentiell für unseren Organismus, dass es  Auswirkungen auf jegliche Körperfunktion und Befinden haben kann, wenn sie nicht richtig funktioniert. Werfen wir jetzt mal einen Blick darauf, was genau die Störfaktoren für eine intakte Leberfunktion sein können.

Wie entgiftet die Leber?

Die Aufgabe der Leber ist, Toxine aus der Nahrung zu ziehen und sie so umzuwandeln, dass sie für den Körper nicht mehr schädlich sind. Dieser Vorgang wird in zwei Phasen eingeteilt. In der ersten Phase werden die bereits harmlosen Toxine neutralisiert und in die Galle weitergeleitet. Da die meisten Toxine in einer fettlöslichen Form in der Leber ankommen, müssen sie zuerst wasserlöslich gemacht werden, damit sie über den Urin ausgeschieden werden können. Nun werden die neutralisierten und wasserlöslichen Substanzen in die zweite Phase der Leberentgiftung übergeben.

In der zweiten Phase müssen die Substanzen ein zweites Mal umgewandelt werden. Hier werden sie mit Mineralien, Aminosäuren und Biochemikalien verbunden und können dann über die Nieren (durch den Urin) und die Galle (durch den Stuhlgang) ausgeschieden werden.

Probleme in der ersten Entgiftungsphase

In der ersten Phase der Entgiftung werden Medikamente, Alkohol und andere chemische Substanzen verarbeitet. Die Leber kann mit dieser Toxinbelastung sehr schnell überfordert sein, nämlich dann, wenn wir diese Stoffe zu viel und zu häufig zu uns nehmen. Werden diese Substanzen nicht in der ersten Phase verarbeitet, zirkulieren sie weiter im Blut, bis die Leber mit ihnen umgehen kann bzw. Zeit hat, sie abzubauen. Die erste Phase kann schon durch die tägliche Einnahme von Medikamenten (z. B. die Anti-Baby-Pille) blockiert werden.

Übrigens: Wusstest du, dass die Leber täglich direkt 75 % des Pillenwirkstoffs entgiftet und die Pille deshalb von Haus aus sehr hoch dosiert ist? Mehr über den Einfluss der Pille auf die Leber, findest du hier.

Probleme in der zweiten Entgiftungsphase

Sollte die erste Phase der Entgiftung problemlos funktioniert haben, geht es mit der zweiten Phase weiter. Grundsätzlich ist die zweite Phase etwas träger und langsamer als die erste. Wird der Körper aber nun schon durch beispielsweise Pestizide, Alkohol, Drogen oder Schwermetalle stark belastet, wird die erste Phase zwar auf Hochtouren laufen, aber dadurch die zweite Phase überfordern, da sie für die Menge an Entgiftungsarbeit nicht vorbereitet ist.

Wenn wir über die zweite Phase sprechen, müssen wir einen Fokus auf das Glutathion legen. Es ist das wichtigste Antioxidans im Körper und wirkt wie ein Vakuum für freie Radikale. Wenn in der zweiten Phase nicht genügend Glutathion vorhanden ist, wird der Entgiftungsprozess für die Leber sehr schwer. Funktioniert in dieser Phase also nicht alles, können Beschwerden wie chronische Entzündungen, Gewichtszunahme, Probleme mit der Schilddrüse sowie Verdauungsbeschwerden langzeitig entstehen.

Probleme im Magen-Darm-Trakt

Als nächstes schauen wir uns den Magen-Darm-Trakt an. Die Entgiftung der Leber hängt nämlich auch stark von einer guten Darmfunktion ab. Gibt es beispielsweise Entzündungen oder ein mikrobielles Ungleichgewicht im Darm, können dadurch mehrere Probleme entstehen. Durch Entzündungen im Darm kann z. B. die Darmschleimhaut undicht werden. So gelangen die Giftstoffe über die Darmwand direkt in den Blutkreislauf anstatt den vorgesehenen Weg über die Leber zu gehen. Was viele nicht wissen: Die Entgiftung beginnt schon im Darm, und zwar durch die Darmbakterien. Sie sind dafür zuständig, schon mal einen Teil der Giftstoffe abzubauen. Haben wir nun zu viele schlechte Bakterien (und somit ein Ungleichgewicht aus guten und schlechten Bakterien) im Darm, kann auch diese Entgiftungsfunktion nicht mehr zu 100 % ausgeführt werden. 

Entzündungen der Leber

Ist die Leber entzündet, kann sie Giftstoffe gar nicht mehr oder nur in geringen Mengen abbauen. Durch die Entzündungen werden die Filtrationskanäle der Leber blockiert und dadurch Phase 1 und 2 gestört. Diese Leberentzündungen können beispielsweise durch einen starken langjährigen Alkoholkonsum entstehen oder durch große Mengen an leberschädigenden Medikamenten. Dieser Zustand ist höchst kritisch und muss unbedingt von einem Arzt behandelt werden.

Die Gallenblase

Last but not least kommen wir zur Gallenblase. Sie ist direkt an der Leber befestigt und trägt einen wichtigen Teil zur Entgiftung bei. Genau genommen ist es der Gallensaft, der in der Gallenblase enthalten ist. Er muss eine gute Zirkulation zwischen Magen-Darm-Trakt und Leber haben, damit der Körper richtig entgiften kann. Funktioniert die Gallenblase nicht richtig, kann dem Gallensaft Feuchtigkeit entzogen werden und so den Entgiftungsprozess stören. Ein Resultat kann das Entstehen von Gallensteinen sein oder Krankheitsbilder wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Östrogendominanz oder Fettleibigkeit.

Symptome für ein Problem mit der Gallenblase können leichte Schmerzen im oberen Bauchbereich sein (besonders nach fettigen Mahlzeiten), ein bitterer Geschmack im Mund sowie Blähungen nach dem Essen oder ein auffällig heller Stuhlgang.

Doch keine Sorge, gerade die Gallenblase kann man mit Hilfe der Ernährung sehr positiv beeinflussen. Folgende Nahrungsmittel können dir dabei helfen:

Rote Bete, Artischocken, Senf, Löwenzahn und Rettich können dabei helfen, die Gallensaftproduktion anzuregen. Genauso wie Kräuter und Wurzeln: Ingwer, Rucola, Koriander, Kurkuma, Minze, Petersilie und Lauch. Gemüse mit einem hohen Chlorophyllanteil wie Spirulina und Chlorella. Mehr stilles und klares Wasser!

Doch was kann man nun aktiv tun, um seine Leber und damit den Entgiftungsprozess zu unterstützen?

Je nach Stärke der Beschwerden sollte man natürlich einen Arzt aufsuchen, gerade wenn es um chronische Erkrankungen geht. Allerdings gibt es grundsätzliche Methoden, die zum einen vorbeugend wirken, und zum anderen bei der Entgiftung unterstützen können.

Reduziere deine Giftstoffbelastung…

Eigentlich kann man kaum glauben, dass man wirklich giftige Substanzen über die Nahrung und äußere Umwelteinflüsse zu sich nimmt. Aber das tut man leider mehr als man denkt. Deshalb möchte ich dir gerne 8 Tipps vorstellen, die dir aktiv dabei helfen sollen, die toxische Belastung zu reduzieren.

 

  1. Iss mehr biologische und vollwertige Produkte.
  2. Achte darauf, dass Tierprodukte (Fleisch, Fisch, Milch) hormonfrei sind und die Tiere mit Gras gefüttert wurden.
  3. Nutze einen Wasserfilter, damit du über das Leitungswasser keine Hormone oder Chemikalien aufnimmst.
  4. Vermeide einen starken Alkoholkonsum sowie Rauchen und Drogen. Achte auch auf deinen Medikamenteneinfluss wie künstliche Hormone (wie beispielsweise die Pille).
  5. Vermeide Plastikprodukte, insbesondere Plastikfolien und mit Kunstoff ausgestattete Dosen. Es gibt auch plastikfreie Dosen.
  6. Wirf einen Blick auf deine Haushaltsreiniger, bevorzuge biologische Produkte oder stelle sie sogar selbst her (z. B. mit Lavendel, Zitrone oder Teebaumöl)
  7. Achte auf deine Kosmetikprodukte, denn sie enthalten oftmals synthetische Stoffe (wie Parabene oder künstliche Duftstoffe), und steige auf Naturprodukte um.
  8. Auch Frauenartikel wie Tampons und Binden haben chemische Stoffe und Silikone. Nutze lieber eine Menstruationstasse.

Mit der Ernährung die Leber unterstützen…

Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen, die Leber und die anderen Entgiftungsorgane durch die Ernährung zu stärken und zu schützen.

 

  1. Reduziere raffinierte Kohlenhydrate wie Zucker oder Weizenprodukte. Nutze lieber Vollkornprodukte oder Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa und Buchweizen.
  2. Iss mehr Nahrungsmittel, die besonders gut für die  Leber sind, wie Rote Bete, Zitrusfrüchte, Avocado, Kohl.
  3. Baue mehr hochwertiges Protein in deine Ernährung ein. Gute Proteinquellen sind beispielsweise Eier, Fisch oder Gelatine z. B. in Knochenbrühe. Die vorhanden Aminosäuren unterstützen den Körper gerade in der zweiten Phase der Leberentgiftung.
  4. Hilf deinem Darm durch Ballaststoffe, sich auch mal komplett zu entleeren.
  5. Baue eine gesunde Darmflora auf mit Hilfe von probiotischen Lebensmitteln wie Kefir, Kimchi (eingelegtes japanisches Gemüse), Tempeh, Misosuppe, Sauerkraut.
  6. Schwitze! Auch Schwitzen hilft der Leber bei der Entgiftung. Mache mehr Sport oder Saunagänge.
  7. Achte auf deinen Stresshaushalt, denn durch eine vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol kann es zu einer Überproduktion kommen, die dann von der Leber wieder abgebaut werden muss.
  8. Baue leberunterstützende Kräuter und Gemüse an wie beispielsweise Koriander, Kurkuma, Artischocken, Löwenzahn, Mariendistel und Klettenwurzel. Auch Bitterstoffe können sehr hilfreich sein.
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  9. Nahrungsergänzungsmittel, die die Leber unterstützen, sind: Vitamin-B-Komplex, Vitamin A, C, D, E.
Das waren nun eine Menge Tipps. Aber bitte achte darauf, dass du nicht alle auf einmal anwendest. Dieser Artikel soll dir mehr die vielen Möglichkeiten zeigen, wie man die Leber unterstützen kann. Gerade wenn es um die Einnahme von Medikamenten geht, sprich bitte vorab mit deinem Arzt, bevor du Alleingänge startest und die Dosis selbst regulierst!

Dieser Beitrag soll einen Überblick verschaffen, welche enorme Verantwortung die Leber bei der Entgiftung trägt und welche Einflusskriterien eine Rolle spielen. Je nach Grad der Beschwerden kann dir dein Arzt dabei helfen zu prüfen, ob eine Dysfunktion der Leber vorliegt. Die Tipps, die ich dir mitgegeben habe, kannst du aber problemlos einbauen und deiner Leber so schon mal bei der Entgiftung unter die Arme greifen.