Unreine Haut, Pickel, Akne und Rötungen: Probleme, die nicht nur in der Pubertät ein Thema sind, auch im Erwachsenenalter kann deine Haut zu Unreinheiten neigen. Deine Haut braucht etwas Sanftes und Beruhigendes, das aber dennoch wirksam reinigt und pflegt. Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag etwas über die natürliche Hautpflege erzählen, welche Pflanzen dich unterstützen und warum es so wichtig ist, dass du dich um deine Haut kümmerst.

Unreine Haut und Pubertät

In der Pubertät durchleben wir eine Zeit der Umbrüche. Seelisch und körperlich kommt es zu starken Veränderungen. Heutzutage beginnt diese Zeit schon sehr früh, meist im Alter zwischen 10-12 Jahren, und hält in manchen Fällen bis zum Alter von 20-21 Jahren an. Die Haut wird in dieser Zeit sehr stark durch innerliche Geschehnisse beeinflusst und zeigt sich dann äußerlich, mit dem Zustand der Haut.

Gemäß der anthroposophischen  Sichtweise werden Blockaden und Unregelmäßigkeiten im Inneren häufig an der Haut gespiegelt. Gerade in der Pubertät arbeitet unser Stoffwechsel auf Hochtouren, bei einer Schwächung oder Überaktivität reagiert die Haut an bestimmten Stellen. Es können sich vergrößerte Talgdrüsen und die vermehrte Produktivität gerne im Bereich von Gesicht, Dekolleté, Schultern, Rücken und Oberarmen zeigen. Es kommt zu einer fettigen Haut, zu Pickeln, Mitessern bis gar zu einer Akne mit entzündlichen Pusteln.

Alles über Akne und die Haut: Im Interview mit Hautärztin Dr. Yael Adler

Die Psyche hat einen großen Einfluss

Phasen von Selbstunsicherheit und Selbstzweifeln wechseln sich in diesem Prozess der Selbstfindung ab. Der Blick in den Spiegel kann in dieser Zeit entmutigend und deprimierend sein. Der unschöne Zustand der Haut zeigt die inneren seelischen Kämpfe zur Findung seines eigenen Weges. Vielen Jugendlichen ist dies peinlich und es verunsichert sie sehr. Allein deshalb besteht ein Handlungsbedarf.

Mit dem Ende der Pubertät verschwinden häufig Pickel und Akne, doch bei einigen bleibt eine entzündliche Neigung bestehen.

Unreine Haut im erwachsenen Alter

Auch als Erwachsene können dir Pickel und Unreinheiten zu schaffen machen. Schuld daran könnten z. B. ein oder gleich mehrere der folgenden Punkte sein:

  • ein hormonelles Ungleichgewicht
  • der schlechte Zustand unseres Immunsystems
  • Stress
  • eine Darmdysbiose
  • eine Belastung der Leber
  • die falsche Ernährungsweise
  • Nährstoffmängel und/oder
  • die falsche Pflege

Regelmäßige körperliche Bewegung, das Vermeiden von Fast Food und Zucker sowie das Weglassen von Nikotin und Alkohol sind wichtige Schritte, um eine Besserung zu erzielen. Auch kannst du dir ein Bild von deinen Hormonen über eine Speicheltestung machen. Wenn du mehr über das Thema Hormone und wie sie sich in unserem Körper verhalten, erfahren möchtest dann schau dir meinen Beitrag über das Thema an: Die Hypophyse – 9 Hormone die deinen Körper am Laufen halten

Ist eine Pflege der Haut nötig?

Die Hautpflegemittel sollten die Neigung zu Entzündungen beruhigen und auf eine natürliche Weise entlasten. Viele Produkte trocknen die  Haut nur aus und pflegen kaum. Komplett auf eine tägliche Pflege zu verzichten, ist aber auch der falsche Ansatz. Erst wenn die Ursache für eine unreine Haut gefunden und behoben ist, kannst du auf einen guten pH-Wert und einen natürlichen Zustand des Säure-Schutz-Mantels hinarbeiten.

Auf gar keinen Fall solltest du mit den Fingern versuchen, Mitesser und Pickel zu beseitigen, das führt nur zu mehr Entzündungen. Versuche den momentanen Zustand der Haut zu akzeptieren.

Welche Hautpflegemittel solltest du nutzen?

Wichtig ist hierbei eine gute Gesichtspflegeroutine. Auf dem Markt gibt es wirklich sehr viele Produkte und Marken, die beworben werden. Ich möchte in diesem Beitrag weniger bestimmte Hautpflegeprodukte empfehlen, sondern viel lieber die Haut etwas näher unter die Lupe nehmen und klären, was deine Haut wirklich braucht. Hierzu beleuchte ich, welche Pflanzen (Auszüge, Essenzen, Öle) dich bei den verschiedenen Ursachen und Erscheinungen unterstützen können, wieder alles ins Lot zu bringen.

Die hier in diesem Beitrag erwähnten Pflanzen sind in einigen Pflegeprodukten zu finden, und nach dem Lesen kannst du selbst entscheiden und feststellen, ob dein Pflegeprodukt das Richtige für dich ist. Wenn du dich für ätherische Öle interessierst und du mehr darüber erfahren möchtest, könnte dieser Beitrag etwas für dich sein: Aromatherapie mit ätherischen Frauenölen

pH-Wert und Säure-Schutz-Mantel

Der optimale pH-Wert der Haut liegt im sauren Bereich bei ca. 4,6 – 5,8. Dafür sorgt bei einer gesunden Haut unter anderem der sogenannte Säure-Schutz-Mantel, der sich an der Hautoberfläche bildet. Das ist für Folgendes wichtig:

  • Hauterneuerung: In der oberen Hautschicht (Epidermis) bilden sich neue Hautzellen und wandern nach oben, verhornen und schuppen sich dann wieder.
  • Antibakterielle Wirkung: Bestimmte Bakterien können sich in diesem sauren Milieu nicht weiter ausbreiten, wie z. B. Staphylokokken, die zu eitrigen Entzündungen führen können. Sie liegen auf der Haut und können schnell eindringen.
  • Hautpflege: Der gebildete Fettfilm hält die obersten verhornten Zellen schön geschmeidig und dient als Abdichtung für von außen zugeführtem Wasser.
  • Schutz vor Austrocknung: Der auch leicht ölige Fettfilm sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit aus der Haut verdunstet, und hält das Austrocknen der Haut auf. Zu trockene Haut spannt sehr schnell, bei unreiner Haut neigen die Talgdrüsen dann zu einer Überproduktion, um das zu kompensieren. Es wird nur noch mehr Fett gebildet – ein Teufelskreis beginnt.
  • Gesunde Hautflora: Wie unser Darm, besitzt auch die Haut eine Hautflora – gesunde Bakterien, die andere Krankheitserreger abwehren und in Schach halten, in Kooperation mit unserem Immunsystem.

Gesichtspflegeroutine

Durch eine zu intensive oder falsche Reinigung der Gesichtshaut verliert sie ihren Säure-Schutz-Mantel, und der schützende Fettfilm wird mit abgewaschen. Es ist wichtig, unreine Haut mit einer milden Reinigung zu waschen, damit Dreck und Bakterien aus der Umwelt nicht weiter Pickel und Unreinheiten bilden können. Wenn die Haut keine entzündlichen Stellen hat, sollte auch alle 1 – 2 Mal pro Woche ein leichtes natürliches Peeling erfolgen, um die Regeneration und Erneuerung zu unterstützen. Narben werden dadurch weniger sichtbar und das Hautbild kann sich verbessern. Abschließend ist es wichtig, die Haut mit einer Creme vor Feuchtigkeitsverlust zu schützen.

Unterstützende (Haut-) Pflanzen

Die Pflanzenwelt bietet ein großes Angebot an natürlichen Stoffen. Hier sind einige genannt: Ringelblume, Wundklee, Kamille, Johanniskraut, Kapuzinerkresse, Rosskastanie, Zaubernuss, Gänseblümchen, Sonnenhut, Majoran, Salbei, Thymian, Eibischblatt, Aloe, Brutblatt, Madonnenlilie, Rosenblüte, Neemblätter, Borretsch, Traubenkern, Weidenrinde, Süßholz, Teebaum, Wacholder, Lavendel, Vanille, Dost, Anis, Petersilie, Kerbel, Rosmarin, Schafgarbe, Grüner Tee, große Klette, Ackerschachtelhalm und noch viele weitere.

Meine Favoriten: Die 8 helfenden Pflanzen je nach Problemzone

Du leidest an übermäßigen Entzündungen und wunden Stellen?

Ringelblume:

  • entzündungshemmend
  • wundheilungsfördernd
  • fördert die Neubildung der Zellen
  • Narbenpflege bei Akne
  • durchblutungsfördernd
  • verbessert die Elastizität der Haut

    Dir machen zu fettige Haut und Rötungen Probleme?

    Kamille:

    • entzündungshemmend
    • hautberuhigend
    • antibakteriell
    • wirkt ausgleichend bei stark fettiger Haut
    • fördert die Hautregeneration
    • macht die Haut geschmeidig und glatt

      Du leidest unter Rötungen und Unreinheiten aufgrund zu trockener Haut?

      Aloe:

      • entzündungshemmend
      • durchblutungsfördernd
      • beruhigend
      • bei Neigung zu trockener Haut
      • wundheilungsfördernd
      • Narbenpflege bei Akne
      • faltenmildernd
      • straffend und verjüngend

        Viele Mitesser quälen dich?

        Salbei:

        • reinigt verstopfte Poren
        • beseitigt abgestorbene Hautschüppchen
        • verkleinert Poren und reduziert Mitesser
        • wirkt antibakteriell
        • entzündungshemmend
        • wirkt abschwellend
        • verringert die Talgproduktion
        • mildert in Kombination mit Aloe Hautrötungen
        • wirkt pflegend und kühlend

          Deine Haut ist stark beansprucht und anfällig?

          Traubenkernextrakt:

          • hautregenerierend
          • wundheilungsfördernd
          • antibakteriell
          • antimykotisch
          • verjüngend
          • fördert die Elastizität

            Große Poren bringen dich zur Verzweiflung?

            Ackerschachtelhalm:

            • adstringierend
            • zellerneuernd
            • gewebefestigend
            • wundheilungsfördernd

            Du leidest unter vielen entzündlichen Pickeln oder gar Akne?

            Weidenrinde:

            • antimikrobiell
            • antioxidativ
            • entzündungshemmend
            • hautpflegend
            • beruhigend

            Teebaum:

            • antibakteriell
            • desinfizierend
            • antiviral
            • antimykotisch
            • entzündungshemmend
            • wundheilungsfördernd

            Hole dir deinen Hautschutz-Mantel

            Ein Geheimtipp ist die Milchsäure. Diese unterstützt in unserem Darm die Symbiose unserer Flora. Genauso macht sie das auf unserer Haut. Sie sorgt dafür, dass

            • die Hornschicht der Haut dünner und flexibler wird und so die Aufnahme der anderen Pflegeprodukten sowie den Pflanzen ermöglicht
            • die Haut befeuchtet wird,
            • der pH-Wert saurer wird, was die Abwehr steigert und
            • die Haut strahlen lässt (und dich auch).

            Ich denke, für jeden Hauttyp und für jedes Hautproblem war etwas dabei. Jetzt kannst du für dich wählen, welche Pflanzen und welches Pflegeprodukt genau für dich das Passende ist. Wenn du dazu eine Frage hast oder intensivere, persönliche Beratung benötigst, wende dich gerne an mich oder an eine Therapeutin oder einen Therapeuten, der sich auf die Gesunderhaltung der Haut spezialisiert hat. Viel Spaß beim Ausprobieren.