Mit dieser Diagnose setzen sich in Deutschland einige Frauen ab ungefähr dem 30. Lebensjahr auseinander. Was aber genau ist überhaupt ein Myom? Woher kommt es und welche Sichtweise hat die Traditionelle Chinesische Medizin dazu? Dies und viele hilfreiche Tipps zu Ernährung, Lifestyle und speziellen Pflanzen rund um das Thema erfährst du in meinem neuesten Artikel.

Begriffserklärung

Myome sind keine Zysten, denn sie bestehen vorwiegend aus Muskelfasern. Uterusmyome entstehen also aus der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) und können auf oder auch in der dieser Schicht sitzen und eine enorme Größe annehmen. Diese gutartigen Geschwulste werden auch durch ihre Anzahl unterschieden: Myoma uteri (solitäre Gewächs) oder Uterus myomatosus (multiple auftretende Gewächse).

Zum anderen bezieht sich eine weitere Unterscheidung auf die Lage. Hier die Erklärungen:

  • subseröse Myome (außen auf der Gebärmutter)
  • intramurale Myome (innerhalb der Gebärmutterwand)
  • submuköse Myome (unter der Gebärmutterschleimhaut und wachsen in die Gebärmutterhöhle)
  • intraligamentäre Myome (in den Bindegewebsschichten seitlich der Gebärmutter)
  • Zervixmyom (in den Schichten um den Gebärmutterhals, Zervix)
  • transmurale Myome (wachsen in allen Schichten der Gebärmutter)

Die Diagnose wird durch bildgebende Verfahren gestellt.

Symptome

Die gutartigen Gewächse können sehr unterschiedlich groß werden. Das reicht von wenigen cm bis hin zu großen Exemplaren, die dann auch schon mal einen Durchmesser von über 10 cm erreichen. Je nach Lage und Größe sind die Beschwerden unterschiedlich. Dazu gehören:

  • krampfartige Regelschmerzen
  • verlängerte und verstärkte Blutungen
  • Sturzblutung
  • Bauchschmerzen, Rückenschmerzen
  • Probleme beim Stuhlgang, Blähungen
  • Schmerzen beim Sex
  • vermehrter Harndrang

Komplikationen

Gerade bei großen Myomen kann als Komplikation durch die verstärkten Blutungen ein Eisenmangel entstehen. Dieser sollte also stets kontrolliert werden. In seltenen Fällen können sich die Gewächse auch um sich selbst drehen (Stieldrehung), was zu extremen Schmerzen führt.

Als weitere Komplikation sei die Fertilitätsstörung genannt, denn durch die Verdrängung anderer Organe durch das Myom, ist eine Befruchtung und eine Einnistung der Frucht unter Umständen nicht möglich oder sehr erschwert. Aus diesen Gründen wird auch bei großen Myomen zu einer Operation geraten.

Ursachen

Wie bei vielen Erkrankungen, steht auch bei den Myomen keine gesicherte Ursache fest. Durch familiäre Häufungen steht zum einen genetische Disposition in Frage, zum anderen ist bekannt, dass Hormonüberfluss (hauptsächlich Östrogen) Myome zum Wachsen bringen. So sind auch Hormonpräparate wie Kontrazeptiva und Hormontherapien, falsche Ernährung, ein relativer Östrogenüberschuss und starkes Fettgewebe an der Entstehung beteiligt. Dieses hormonelle Ungleichgewicht kann ganzheitlich gesehen auch als fehlender Energiefluss und Stauung angesehen werden. Eine nicht ausgelebte Kreativität oder Sexualität, ein unerfüllter Kinderwunsch oder eine übermäßige Bindung an Gefühle anderer können hier ein Grund für die Stauung sein.

Schadstoffe aus der Umwelt 

Dieser Ursache möchte ich noch ein paar Worte widmen, da du hier vielleicht selbst etwas verändern kannst. In der Industrie werden hormonaktive Stoffe verwendet, die zum Beispiel auch östrogene Wirkungen im Körper (Xenoöstrogene) hervorrufen. Dazu gehören unter anderem:

  • Kunstdünger
  • Weichmacher in Plastikflaschen oder Duschgel, Shampoo oder Kosmetika (BPA)
  • Mikroplastik
  • Metalle wie Blei, Cadmium oder Kupfer oder Nickel

Verwende anstatt dessen zum Beispiel Glasflaschen oder Haarseifen und Pflegeseifen. Nutze regionale Produkte für die Küche und überdenke generell deinen Fleisch- und Milchkonsum, denn auch die Tiere werden teilweise mit hormonversetztem Futter versorgt. Auch Polyester in Kleidung kannst du umgehen.

Traditionelle Chinesische Medizin

In dieser Medizin gibt es die Diagnosen der westlichen Welt nicht. Ein Grund für diese Art von Beschwerden werden eher mit der Stagnation des Blutes, Stagnation des Energieflusses durch die Leberleitbahn in Verbindung gebracht. Die Leber ist für den freien Energiefluss in alle Richtungen des Körpers und der Speicherung des Blutes verantwortlich. Angestaute Wut, Zorn, Trauer, Spannung aber auch ungesundes Essverhalten, Alkohol, Fast Food, Konservierungsstoffe, scharfe Gewürze und zu stark erhitzte Speisen durch Braten, Rösten, Grillen & Frittieren führen zu Stauungen im Energiefluss der Leber.

Mein Tipp: Unterstützende Nahrungsmittel bei Leber-Qi-Stagnation

Lebensmittel mit warmen und neutralem Temperaturverhalten, wie Gemüse (Fenchel, Lauch, Zwiebeln, Sauerampfer) sind aus Sicht der TCM hier zu empfehlen. Du solltest das Gemüse kochen, dünsten oder dämpfen. Aber auch Dinkel, Roggen, Grünkern, Pfirsiche, Weintrauben, Kräuter zum Beispiel aus der Grünen Soße, Melisse und viele mehr tragen dazu bei, die Energie im Fluss zu halten. Die Akupunktur kann dabei unterstützen die Stagnationen wieder zu lösen.

3 BEGLEITENDE THERAPIE-OPTIONEN

1.) Phytotherapie:

Großartige Pflanzen, die bei Myomen eingesetzt werden können, sind der altbekannte Frauenmantel, die Schafgarbe und der Mönchspfeffer, die das Hormongleichgewicht unterstützend ausgleichen sollen. Bei starken Blutungen kann die Brennnessel mit ihrem hohen Eisengehalt gut zum Einsatz gebracht werden. Eine besondere Pflanze ist in dieser Hinsicht der Hirtentäschel, den du zur Blutstillung einsetzen kannst.

Der blutstillende Hirtentäschel

Seine Fachgebiete sind: Geburtsblutungen, Gebärmutterblutungen, das Stillen von Blutungen aller Art und sein Wirkbereich bei Hämorrhoiden & Verstopfungen.

Du kannst Dir vorstellen, dass gerade Hebammen diese Pflanze bis heute empfehlen. Die tonisierende, adstringierende (zusammenziehende) Wirkung dieser Pflanze machen Hebammen sich zunutze, um die Ausstoßung der Nachgeburt zu beeinflussen. Du kannst diese Pflanze deinem Salat beimischen, als Tee-Trinkkur einnehmen oder als starken Aufguss ein Sitzbad mit Hirtentäschel nehmen.

Die rote Berberitze

Die absolute Kardinalpflanze in Bezug auf Myome ist die Berberitze. Schon aus Sicht der TCM gibt es hier durch den Geschmack einen Bezug zur Leber. Die roten Früchte könnten sogar an Myome oder Polypen erinnern.

Die Wirkung dieser Pflanze liegt in der Förderung der Durchblutung der Beckenorgane. Außerdem wirkt sie krampflösend, abführend und vor allem entstauend. Da es bei einer Teezubereitung zur Überdosierung mit Übelkeit und Erbrechen kommen kann, wird diese Zubereitung nicht empfohlen. Stattdessen greife lieber zu einem homöopathisches Mittel mit Berberitze. Deine entsprechende Dosierung kann dir dein/e Therapeut/in als Spritzenkur, Globuli o. a. verabreichen.

 

2.) Fördere die Durchblutung deines Beckenbodens

Um eine gute Versorgung der Organe im Becken zu gewährleisten, solltest du die Durchblutung fördern. Das funktioniert schon mit allgemeiner sportlicher Aktivität sehr gut, wird durch Yoga, Beckenbodentraining, Hormonyoga und Bauchtanz jedoch besonders gefördert. Einreibungen des Beckens mit durchblutungsfördernden Ölen und Salben (Rosmarinöl, Rosenöl) – gerade im Bereich der unteren Lendenwirbel – zeigen eine gute Wirkung.

Vorsicht: Ätherische Öle niemals pur auf die Haut auftragen, sondern nur ein paar Tropfen in z. B. Mandelöl mischen. Tatkräftig wird dich auch der Nieren-Ingwerwickel und der Leberwickel mit Schafgarbenkraut unterstützen.

 

3.) Ausleitung und Entgiftung

Dass eine Entgiftung und Unterstützung der Organe gerade bei Myomen sehr wichtig ist, kannst du dir jetzt sicher schon denken. Das A und O bildet dabei eine basische Ernährung und viel Wasser und Kräutertee trinken. Wie genau und wann du eine Entgiftung mit welchen Möglichkeiten machen kannst, kannst du in einem anderen Beitrag noch einmal nachlesen: Detox- Was bringt das?

Fazit

Sobald eine operative Maßnahme durch den Arzt im Moment nicht angeraten oder schon geschehen ist, kannst du einige Ideen und naturheilkundliche Maßnahmen selbst in die Tat umsetzen, um deine Selbstheilungskräfte zu stärken und damit Myomen entgegenzustehen. Es gibt dir selbst ein gutes Gefühl, etwas zu tun und deinen Körper zu unterstützen und nicht nur auf den nächsten Ultraschall zu warten.