Nahezu 90 % der jungen Frauen wünschen sich – zumindest irgendwann – ein Baby. Je konkreter die Pläne werden, desto stärker rückt die eigene Fruchtbarkeit in den Fokus. Bin ich überhaupt fruchtbar? Welchen Einfluss hat die Pille möglicherweise auf meine Fähigkeit, ein Baby zu empfangen? Wie kann ich meine Chancen auf ein Baby steigern? Dieser Artikel soll dir helfen, dich optimal auf diese Lebensphase vorzubereiten.

Schritt 1 – nimm dir Zeit

Aus medizinischer Sicht ist eine Wartezeit von einem Jahr auf die ersehnte Schwangerschaft durchaus normal. Viele Frauen zweifeln aber schon nach dem zweiten oder dritten Anlauf. Vermeide im Vorfeld konkrete Pläne und setze dich und deinen Partner nicht unter Druck. Alles hat seine Zeit und die Wartezeit auf eine Schwangerschaft kann wunderbar zur Vorbereitung genutzt werden. Damit du auf körperlicher und auf seelischer Ebene bereit bist für den neuen Erdenbürger.

Schritt 2 – schaffe beste Voraussetzungen

Überprüfe kritisch deine Lebens- und Ernährungsweise. Gibt es Laster, die dir vielleicht schaden und die du eigentlich schon lange hinter dir lassen wolltest? Jetzt ist die beste Zeit dafür, das Rauchen aufzugeben, die Ernährung vollwertiger zu gestalten, den Alkoholkonsum zu reduzieren und möglicherweise auch das ein oder andere Stündchen mehr Schlaf einzubauen.

In der chinesischen Medizin wird empfohlen, vor einer Schwangerschaft den „Palast des Kindes“ zu reinigen. Wenn hoher Besuch kommt, putzt man ja auch seine Wohnung… Für ein Kind das Nest zu „putzen“ ist eine sinnvolle Investition. Zumal eine Reinigungskur nach dem Absetzen der Pille meines Erachtens sowieso zum Standardprogramm gehören sollte. Die Möglichkeiten dafür sind so bunt wie das Leben selbst. Ob über Bitterstoffe wie Löwenzahn und Mariendistel, eine Teekur mit Kräutern oder zum Beispiel eine Kur mit Frischpflanzensäften. Hole dir kompetenten Rat, welche Entgiftungsart zu dir, deinen körperlichen Bedürfnissen und deinem Leben passt.

Schritt 3 – mach einen Vitamin- und Mineralstoffcheck

Viele Frauen haben – vor allem bei längerfristiger Einnahme der Pille – einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen. Viele dieser Vitamine sind aber essentiell dafür, ein Baby empfangen und auch halten zu können. Lasst euch hier von kompetenter Seite beraten und gleicht einen möglichen Mangel im Vorfeld aus.

Die aus meiner Sicht wichtigsten Vitamine habe ich hier in einem kurzen Überblick zusammengefasst:

Folsäure

Eine ausreichende Versorgung erhöht die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden (Studien zufolge sogar um 15 %). Zudem trägt Folsäure vor allem in der Frühschwangerschaft zu einer guten Entwicklung des Nervensystems bei. Schwere Mangelerscheinungen können zum Beispiel zum „offenen Rücken“, einem Neuralrohrdefekt führen.

Zink

Zink wird für einen guten Menstruationszyklus, Eisprung und für Zellwachstum und Zellteilung benötigt. Ein Mangel kann sogar eine verminderte Fruchtbarkeit zur Folge haben.

Jod

Da die Schilddrüse eine wichtige Rolle beim Kinderwunsch und auch in der Schwangerschaft spielt, sollte der Jodhaushalt überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden. Schätzungsweise 50 % aller Frauen nehmen nicht die erforderliche Jod-Menge über die Nahrung auf.

Vitamin D

Nicht nur in den nördlichen Teilen Deutschlands ist ein Vitamin-D-Mangel weit verbreitet. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Hormonen und hat somit direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit.

B-Vitamine

Bei vielen Frauen, die über einen längeren Zeitraum die Pille eingenommen haben, wird ein Vitamin-B-Mangel festgestellt. Vor allem die B-Vitamine B2, B6 und B12 sollten überprüft und gegebenenfalls substituiert werden. B-Vitamine leisten einen wichtigen Beitrag für das Nervensystem, die Blutbildung (B12) und das Immunsystem.

Omega-3-Fettsäuren

Für die Schwangerschaft besonders wichtig sind die DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure), sie sind beispielsweise beteiligt an der Entwicklung des Gehirns und der Netzhaut. Vor allem Frauen, die unter Bluthochdruck oder einer Stoffwechselerkrankung leiden oder sich, sollten ihren Omega 3 Spiegel prüfen lassen.

Schritt 4 – Stress reduzieren

Das ist einfacher gesagt als getan. Dennoch sinkt unter einer hohen Stressbelastung die Fruchtbarkeit. Die Sexualhormone werden aus dem gleichen Grundbaustein hergestellt, wie das Cortisol (unser Stresshormon) – nämlich dem Cholesterin. Wird nun wegen langandauerndem Stress in hohem Maße vom Körper Cortisol nachgefragt, kann das zu Lasten der anderen Hormone wie Östrogene und Progesteron gehen. Es kommt zu einem sogenannten Vorstufenraub. Mit natürlich fatalen Folgen für Menstruationszyklus und Fruchtbarkeit.

Evolutionär gesehen ein Schutzmechanismus für uns Frauen. Während wir vor dem Tiger flüchten, ist ein Eisprung weder sinnvoll, noch fürs Überleben wichtig. Unser heutiger Stress hat jedoch nichts mehr mit der Flucht vor wilden Tieren zu tun – eher mit der Belastung in Studium, Job, dem Straßenverkehr und all den anderen Verpflichtungen, die uns unter Druck setzen.

Wir alle können uns dem täglichen Stress nicht entziehen…

aber wir können und sollten lernen, mit unseren Kräften zu haushalten, achtsam mit uns umzugehen und für Ausgleich zu sorgen. Beispielsweise über Meditation und Yoga, oder über Tanzen oder einfach nur für ein Hobby, das dich beruhigt und dir hilft, in deine Kraft zu kommen.

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Schritt 5 – Körper und Eizelle auf die Sprünge helfen

Schon seit Urzeiten versuchen Frauen auf natürlichem Wege ihre Chancen zu erhöhen, schwanger zu werden. Nicht umsonst gab es spezielle Hochzeitskräuter, die in die Brautsträuße eingearbeitet wurden. Diese sollten – heute wie damals – die „ehelichen Werke“ – sprich die Fruchtbarkeit steigern.

Einige wichtige fruchtbarkeitssteigernde Kräuter habe ich hier in Kurzform zusammengestellt:

Echtes Eisenkraut

Es gibt Hinweise, dass dieses Kraut bereits seit der Steinzeit medizinisch eingesetzt wird. Unter anderem wirkt es hormonell anregend und fördert somit die Empfängnis

Rosmarin

Rosmarin gilt als Symbolpflanze der ewigen Liebe und regt neben der Menstruation auch die Eierstöcke und Eisprung an

Damiana

Schon die Maya nutzen diese Pflanze als natürliches Aphrodisiakum – es regt den Kreislauf an, kann die Stressresistenz erhöhen und durch eine verbesserte Durchblutung die Eierstockfunktion anregen

Storchschnabel

Hier steckt der Storch ja schon im Namen – gilt unter Kräuterkundigen als „Kindsmacher“ und wird zudem wegen der erhellenden Wirkung auf die Seele geschätzt

Nicht nur Kräuter gelten als fruchtbarkeitssteigernd. Auch dem Metall Silber wird diese Wirkung nachgesagt. So ist Silber in einigen fruchtbarkeitssteigernden homöopathischen Präparaten enthalten. Früher wurde Frauen mit Kinderwunsch empfohlen, Silberschmuck zu tragen und mit Silberbesteck zu essen.

Schritt 6 – bring Wärme in den Bauchraum

Für viele, viele Frauen sollte der Bauch einfach nur flach und bestenfalls durchtrainiert sein. Den wenigsten ist bewusst, was für eine wichtige Funktion er hat; er beherbergt viele lebenswichtige Organe, schützt und wärmt uns und bietet unseren Eierstöcken und der Gebärmutter eine Heimat. Während einer Schwangerschaft wächst er um ein Vielfaches an, ermöglicht Raum und Schutz für ein Baby.

Gerade wenn man häufig einen kalten Bauch hat (schon mal die eigenen Temperaturunterschiede an Ober- und Unterbauch getestet?), ist es Zeit, den „Palast des Kindes“ zu erwärmen. In der chinesischen Medizin bedeutet Kälte Stagnation und Wärme bringt Leben. Dazu empfehle ich vor allem Bauchmassagen mit ätherischen Ölen. Ätherische Öle können unsere Hormonproduktion ankurbeln, da sie über den Riechnerv direkt in das limbische System im Gehirn gelangen. Dieses wiederum hat eine direkte Achse zum Hypothalamus, der obersten Hormoninstanz im Gehirn.

Mein Favorit ist das ätherische Öl des Muskatellersalbeis. Muskatellersalbei weckt die sinnliche Seite der Frau, kann die Östrogen Produktion anregen und somit für einen guten Eisprung sorgen.

Nehmt dazu ein gutes Trägeröl – wie zum Beispiel Mandelöl oder Nachtkerzenöl (ca. 1 Esslöffel), gebt 3-4 Tropfen des ätherischen Öls dazu und massiert damit sanft den Bauch, speziell die Region über den Eierstöcken und der Gebärmutter. Durch die Wärme und die kreisenden Bewegungen entspannt es gleichzeitig und lockert das Gewebe. Besonders in der 1. Zyklushälfte ist das tägliche Massieren hilfreich. Bitte nicht anwenden, wenn ihr schon schwanger seid. Ätherische Öle können dann einen ausgesprochen negativen Einfluss haben. Lasst euch in jedem Fall von kompetenter Seite beraten.

Weitere Möglichkeiten, den Bauch zu erwärmen, sind spezielle Fruchtbarkeitsmassagen, die Moxibustion (Erwärmung spezieller Punkte), oder eigens dafür hergestellte Cremes und Öle. Auch über die Nahrung ist es möglich, den Bauch zu wärmen. Bewährt haben sich zum Beispiel der Einsatz von Kräutern wie Rosmarin und Majoran oder Ingwer.

Schritt 7 – seelische Blockaden beseitigen

Schwanger werden bedeutet empfangen – und die Empfängnis ist ein Akt des beschenkt werdens und hat damit auch eine passive Seite, die sich nicht bewusst steuern lässt. Ich kann eine Einladung an eine kleine Menschenseele aussprechen und mich für das Neue öffnen. Ob die Einladung angenommen wird, hängt auch von meiner eigenen seelischen Verfassung ab.

Geh auf eine Reise in dein Inneres – welche Ängste hast du in Bezug auf eine Schwangerschaft und deine Mutterschaft? Sorgst du dich um deine Qualitäten als Mutter, hast du Zweifel, wie du deine Karriere und das Familienglück unter einen Hut bringen kannst, machen dir die körperlichen Veränderungen Angst? Häufig reicht es schon, sich diese Ängste bewusst zu machen und mit einem vertrauten Menschen darüber zu sprechen.

Kennst du deine Glaubenssätze?

Gibt es möglicherweise unbewusste Glaubenssätze, die teilweise auch von anderen Generationen übertragen werden – „du wirst nie eine gute Mutter“ oder „du bist zu egoistisch für eine Familie“, sind nur einige Beispiele für Dinge, die uns unterbewusst blockieren und zurückhalten. Glaubenssätze kann man neu formulieren. So kann aus „du wirst nie eine gute Mutter“ ein „ich werde eine gute und liebevolle Mama sein“ werden. Das passiert nicht über Nacht; wichtig ist es, sich zunächst die negativen Glaubenssätze bewusst zu machen und dann immer wieder die neuen Glaubenssätze laut zu wiederholen und so zu verinnerlichen.

Wenn du das Gefühl hast, nicht weiterzukommen und du massiv blockiert bist, suche dir Rat bei einem Therapeuten. Auch Heilpraktiker, die sich speziell mit Frauenheilkunde beschäftigen, haben häufig einen großen Erfahrungsschatz und bieten neben Gesprächen auch die ein oder andere pflanzliche Hilfestellung bei der Bewältigung an.

Schritt 8 – die Lust auf Sex bewahren

Die gute Nachricht ist, dass viele Frauen nach dem Absetzen der Pille wieder mehr Lust verspüren. Aber gerade wenn es nicht gleich mit der Schwangerschaft klappt, wird der Geschlechtsverkehr schnell mechanisch und getaktet, dient nur noch der Fortpflanzung und die Lust bleibt auf der Strecke. Es erleichtert aber die Befruchtung, wenn auch Frau zum Höhepunkt kommt, da die Kontraktionen den Spermien bei der Reise helfen.

Schafft euch eure Oasen der Lust – nehmt euch Zeit füreinander.

Schafft Raum für Berührungen und Liebkosungen. Auch kleine Nettigkeiten  im Alltag helfen, der Intimität neuen Raum zu geben.

Hilfreich können auch kleine Rituale sein, sinnliche Aromaölmischungen für das Schlafzimmer mit ätherischen Ölen wie Benzoe oder Rose oder auch ein Tee mit aphrodisierenden Kräutern – wie zum Beispiel der Damiana. Manchmal unterstützt auch ein gemeinsam gelesener Liebesroman oder Film dabei, die Lust zu steigern. Bringt euch mit eurer Lieblingsmusik in Stimmung. Gönnt eurem Sexleben auch einmal eine Pause. Legt bewusst Kuschelabende fest, bei denen es nur um „absichtslose Berührungen“ geht und Sex tabu ist. Massiert euch gegenseitig, seid kreativ miteinander…

Schritt 9 – Zyklus tracking

Dieser Punkt kommt aus gutem Grund ganz zum Schluss. Natürlich ist es für die Fruchtbarkeit hilfreich, wenn man genau weiß, wann der Eisprung ist, wann die fruchtbare Phase beginnt und wann Sex am „Lohnendsten“ ist. Vor allem weil du dich möglicherweise nach dem Absetzen der Pille erstmal (neu) kennenlernen musst. Das geht aber häufig zu Lasten der Spontanität und der Lust und erhöht den Stresslevel. Lerne dich doch zunächst mal ohne Temperaturkurve, App und Wahrscheinlichkeitsrechnung kennen.

Fühle, wann sich was in deinem Körper verändert. Das kann ein Ziehen im Unterleib sein, veränderte Stimmung, ein verfeinerter Geruchssinn zu Hoch-Zeiten des Östrogens oder und vor allem die Veränderung des Cervix Schleims. Der klare, durchsichtige Schleim den man zu Fäden spinnen kann, ist ein wunderbarer Hinweis auf einen Eisprung. Häufig ist auch eine gesteigerte Lust auf Sex ein untrügliches Zeichen für den bevorstehenden Eisprung – schließlich ist die Arterhaltung ein evolutionäres Hauptziel. Wenn es dann monatelang nicht geklappt hat oder du einfach kein gutes Gefühl für deinen Körper entwickeln konntest, dann empfiehlt sich der Einsatz von Zykluscomputern oder eben der gute alte Eintrag der morgendlichen Temperatur in eine Tabelle.

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  • Grundregeln (Temperatur, Zervixschleim, Muttermund)
  • Ausnahme- und Sonderregeln
  • Post-Pill-Regel
  • Regeln zur Bestimmung der fruchtbaren Phasen

Ein Wort zum Schluss…

Der Schritt zum eigenen Baby ist ein großer Schritt. Wichtig ist, dass du deinen ganz eigenen Weg findest. Nicht alles was einer Freundin geholfen hat, ist auch für dich gut. Vertraue deinen natürlichen Instinkten, glaube an dich und lass dich von Menschen deines Vertrauens unterstützen. Am Ende deiner Reise wartet das Glück der Mutterschaft auf dich!