Endlich ist es so weit! Du bist schwanger! Vieles ist neu und anders und spannend, und es gibt so viele Entscheidungen, die jetzt in den nächsten Wochen und Monaten getroffen werden sollten. Neben dem ersten Strampler, dem passenden Kinderwagen oder anderen „Äußerlichkeiten“ spielte für mich beim ersten Kind die Wahl des Geburtsortes eine sehr große Rolle. Mit meinem Beitrag möchte ich dir die Entscheidung etwas leichter machen.
3 Orte, an denen du entbinden kannst
- Krankenhaus
- Geburtshaus
- zuhause
Du brauchst medizinische Sicherheit oder hast eine Risikoschwangerschaft?
Die Operation für den Notfall und die Kinderklinik direkt um die Ecke, während der Wehen eine kontinuierliche Aufzeichnung der Herztöne, die Möglichkeit der schnellen Medikamentengabe oder sogar der Wunschkaiserschnitt – diese Bilder gehen doch den meisten Menschen durch den Kopf, fragt man sie, unter welchen Umständen eine Geburt möglichst sicher ablaufen könnte. Informiere dich frühzeitig, in welcher Klinik du dich wohl fühlst.
Du hast bereits ein Kind geboren und fühlst dich wohl während der Schwangerschaft? Dann ist vielleicht ein Geburtshaus das Richtige für dich. Für die Mutigen kommt auch die Hausgeburt in Frage. Besprich das auch gern mit deiner Hebamme, wie die Versorgung aussehen kann.
Was du beachten solltest
Willst du deinen Geburtsraum für dich festmachen, informiere dich umfassend über die Rahmenbedingungen. Definiere auch für dich eigene Rahmenbedingungen – sicherlich hast du dabei in deinen eigenen vier Wänden den größten Spielraum. Hier könntest du dir vorab ein Geburtszimmer einrichten, zum Beispiel mit Kerzen, Affirmationen und einem Wohlfühlduft. Auch in einem Geburtshaus kannst du davon ausgehen, dass die Hebammen sich mehr Zeit für dich nehmen und viel individueller auf deine Wünsche eingehen als in einer Klinik.
Ich kann dir empfehlen, diese beiden letzten Optionen nicht gleich von vornherein auszuschließen. Informiere dich umfassend, gerne auch über Statistiken. Das wird dir zeigen, dass diese Orte nicht weniger sicher sind als eine Klinik, dafür fernab von Alltagshektik und standardisierten Vorgehensweisen gut funktionieren. Deine Chancen auf eine natürliche Geburt ohne medikamentöse Eingriffe oder größere Interventionen – wie zum Beispiel einer Saugglocke – sind deutlich höher. Du merkst also, den perfekten Geburtsraum findest du nicht einfach so, du musst ihn dir selbst kreieren. Er definiert sich nicht durch die Wandfarbe, sondern durch das, mit dem du ihn füllst.
Die wichtigste Zutat für dein einzigartiges Geburtserlebnis: Atmosphäre
Ich kann euch nach vier Geburten versichern: Es ist viel mehr als nur die Frage nach dem Geburtsort. Vielmehr ist es die Atmosphäre, die hauptsächlich durch die Menschen um dich herum vermittelt wird, die eine reibungslose Entbindung möglich macht. Wie du es erlebst, wird auch dich für immer prägen.
In einem sind wir uns alle einig: Die Sicherheit von Mutter und Kind darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Deshalb empfehle ich jeder Frau, eine gute und erfahrene Hebamme an ihrer Seite zu haben. Sie kann Komplikationen unter der Geburt frühzeitig erkennen, kann dir sanft die Richtung weisen, Mut machen und Sicherheit geben. Die Schwangerschaft ist und bleibt jedes Mal eine aufregende Sache.
Wie Du es schaffst, trotz Wehen in den „Geburtsflow“ zu kommen
Wie ich schon sagte, damit Geburt überhaupt stattfinden kann, braucht „der richtige Ort“ auch die richtigen Menschen. Entscheide gut, welche vertrauten Menschen dabei sein und dir zur Seite stehen dürfen.
Ich kann mich noch gut an meine erste Geburt, die im Geburtshaus stattfand, erinnern: Ich war in ständiger Begleitung zweier Hebammen, die mich schon über die gesamte Schwangerschaft betreuten und die mein volles Vertrauen hatten. Deren Ruhe und Geduld haben wir alle ein wunderbares Geburtserlebnis zu verdanken.
Drei fatale Störfaktoren, die du vermeiden solltest
- Angst
- mangelndes Vertrauen in dich und deinen Körper
- unangenehm empfundene Situationen
All das kann die natürlichen (physiologischen) Abläufe empfindlich stören.
Die bekannte US-amerikanische Hebamme Ina May Gaskin berichtet in ihrem Buch “Die selbstbestimmte Geburt“ von ihren Beobachtungen, dass Wehen schwächer bis hin zur Stagnation kommen können, wenn die Gebärende in eine für sie unangenehme Situation kommt. Gaskin konnte selbst beobachten – und fand auch einige Hinweise in älterer Literatur dazu –, dass ein bereits geöffneter Muttermund sich in bedrohlich empfundenen Situationen wieder schließen kann und somit die Geburt unterbrochen wird (S. 130 ff.).
Du bist ein Wunder
Du siehst also, wie heftig sich so etwas auf den Körper auswirken kann. Und deshalb will ich noch genauer auf Punkt 1 und 2 eingehen. Dies sind meiner Ansicht nach ebenfalls sehr, die du nämlich schon in der Schwangerschaft positiv beeinflussen kannst! Vertraue in dich selbst und in deinen Körper!
Seit tausenden von Jahren bekommen Frauen unter ähnlichen anatomischen Voraussetzungen ihre Kinder. Auch dein Körper funktioniert optimal, und statt sich wegen eventuell auftretender Komplikationen im Voraus den Kopf zu zerbrechen oder sich zu sorgen, solltest du deinen Fokus lieber auf die Natürlichkeit legen. Aus diesem Vertrauen heraus kannst du dann selbstbewusst und stark dieses großartige Erlebnis meistern.
4 Dinge, mit denen du dich optimal vorbereitest
- Finde eine Hebamme, die zu dir passt. Bei ihr kannst du nicht nur die meisten Vorsorgeuntersuchungen machen, sondern auch einen Geburtsvorbereitungskurs belegen. Dort erfährst du schon vieles zum Ablauf der Geburt, erlernst Atemtechniken und wirst körperlich und seelisch vorbereitet.
- Bereite deinen Körper mit Schwangeren-Schwimmen, Yogakursen, Shiatsu, Akupunktur, Osteopathie oder auch einer Therapeutischen Frauenmassage gut vor.
- Dammmassage zur guten Dehnbarkeit des Damms ist sicherlich auch jeder Schwangeren geläufig und kann dafür sorgen, das sich dein Damm unter der Geburt gut dehnt und keine Risse entstehen.
- Führe deinem Körper die optimalen Nährstoffe zu (am besten nach Blutwerten), denn du und dein Kind brauchen einfach mehr jetzt.
Die meiste Angst haben Frauen vor den Geburtsschmerzen – Mit diesem Tool kannst du die Schmerzen lindern
Eine wunderbare Möglichkeit, sich mental „einzugrooven“, ist Hypnobirthing. Diese Methode lehrt dich, sich ganz auf die Situation einzulassen und bringt dich selbst in eine Tiefenentspannung. Das lässt nicht nur dein Geburts- und Bindungshormon Oxytocin fließen, sondern sorgt auch für ein geringeres Schmerzempfinden. Ist das nicht eine großartige Aussicht?
Ich habe diese Techniken bei allen Geburten genutzt und habe keinerlei Schmerzmittel benötigt. Neben diesen Kursen findest Du auch viele tolle geführte Meditationen oder hilfreiche Affirmationen, teilweise kostenlos, im Internet. Du kannst damit zu Hause immer wieder üben, Dich dabei entspannen und eine wundervolle Geburt visualisieren. Auch das stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper.
Wie Du eine angstfreie Geburt erleben kannst
Falls du konkrete Ängste hast, rede bitte mit jemandem darüber. Oftmals wird es dadurch schon besser. Vielleicht hast du bereits unschöne Erfahrungen gesammelt und hast nun konkret Angst, dass es sich wiederholt? Auch das kommt leider vor. Möglicherweise können dir auch Homöopathie oder Bachblüten helfen oder hol dir psychotherapeutische Hilfe. Das ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Stärke. Hier kann die „Emotionelle Erste Hilfe“ gute Dienste leisten. Hier der Link für dich: emotionelle-erste-hilfe.org
Mein Fazit
Mit deinen Vorstellungen und Einstellungen, deinem Mut (auch mal „Nein“ zu sagen) und der Kommunikation, was du brauchst, mit den Menschen um dich, denen du vertraust und die für deine Bedürfnisse einstehen, kannst du eine wundervolle Geburt erleben, ob zu Hause, in der Klinik oder sonstwo.