Die perfekte Beziehung, das perfekte Zuhause, der perfekte Job und nicht zu vergessen der perfekte Traumkörper. All das war mir lange Zeit sehr wichtig und so setzte ich mein Leben dem vollen Perfektionismus aus. Ich akzeptierte an mir keinerlei Ecken und Kanten und wollte immer mehr und immer besser sein. Heute liebe ich es zwar, mich weiterzuentwicklen, aber nicht mehr mit dem ständigen Drang zum absoluten Perfektionismus. Dieser Beitrag soll mit einer persönlichen Note den Zusammenhang zwischen Perfektionismus und der Gesundheit darstellen und aufzeigen, warum es manchmal besser ist, manche Dinge locker zu sehen.
Auf unserem Blog findet man viele hilfreiche Beiträge rund um die Hormone, das Absetzen der Pille, alternative Verhütungsmittel und viele weitere Themen rund um die Frauengesundheit. In erster Linie wollen wir erreichen, dass sich Frauen in ihrem Körper wohl fühlen, dass sie zufrieden mit ihrem Leben sind und sich nicht zu viel Stress aussetzen. Wer unsere Beiträge immer liest, der weiß mittlerweile auch, welchen enormen Einfluss Stress auf unser Hormongleichgewicht hat. Und genau deshalb gibt es heute diesen Beitrag! Viel Spaß beim Lesen!

Was ist Perfektionismus und warum sind wir manchmal so besessen davon?

Schauen wir uns erst einmal die Definition dieses Begriffs an. Wikipedia beschreibt es folgendermaßen: „Perfektionismus ist ein psychologisches Konstrukt, das versucht, übertriebenes Streben nach möglichster Perfektion und Fehlervermeidung zu erklären.“ Es geht also darum, dass wir durchweg versuchen, immer perfekt zu sein, in allem. Das kann in heftigen Stress ausarten. Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Herzrasen, trockene und juckende Haut sind nur ein paar der Anzeichen für ein ständiges Streben nach Perfektionismus. Aber warum tendieren wir in unserem Leben so häufig dazu, in allem 150 % geben zu wollen, sei es in der Beziehung, im Job oder auch in Bezug auf unseren Körper?

Der Social-Media-Wahn

Ganz vorne spielen da natürlich Social-Media-Plattformen mit. Blogger lassen uns durch ihre Kurzvideos und Posts täglich an ihrem Leben teilhaben. Wir sehen, wie sie um die Welt reisen, von ihrem Partner mit Blumen überrascht werden und natürlich auch, welchen makellosen Teint sie haben. Allerdings wird uns nur eine Scheinwelt gezeigt, denn keiner traut sich mehr so richtig, auch Ecken und Kanten zu zeigen. Dabei machen doch genau diese uns zu einzigartigen Menschen. Doch uns fällt tagtäglich auf, dass unser Leben nicht einmal halb so aufregend und voller Glamour ist wie das dieser Blogger. Deshalb würden wir gern so sein wie sie und am liebsten deren Leben haben.

Die eigene Akzeptanz

Das führt uns auch schon zur nächsten Frage. Warum neigen wir so oft zu Perfektionismus? Es ist die Nicht-Akzeptanz, die uns dazu bringt, dass wir uns ständig weiterentwickeln und besser sein wollen als andere. Man hat kaum noch das Gefühl, wirklich so sein zu dürfen wie man ist. Bei jeder Eifersuchtsattacke, jedem traurigen Moment, jeder Situation, in der wir uns einfach mal treiben lassen wollen, wird sofort versucht, dieses Verhalten zu analysieren. Wir sind z.B. aus dem Grund ängstlich, weil Mama uns nie hat auf Bäume klettern lassen oder wir trauern dem Ex-Arsch nur hinterher, weil Papa uns nie Liebe gezeigt hat. Alles wird psychologisch erklärt. Dann rennen wir zum Therapeuten, besuchen Life-Coachings und arbeiten tagtäglich so hart an uns selbst, nur um uns zu verändern.

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich finde es toll, wenn Menschen aus einer unglücklichen Situation eine glückliche machen wollen oder an falschen Verhaltensmustern arbeiten möchten. Aber leider tendieren wir dazu, uns ständig verändern zu wollen, weil wir uns nicht so akzeptieren, wie wir sind, eben Menschen mit all den Macken, die uns geprägt haben.

Der Gesellschaftsdruck

Es ist in unserer heutigen Gesellschaft wirklich nicht einfach, keinen Hang zum Perfektionsmus zu haben. Im Job müssten wir eigentlich 150 % geben, weil 100 % schon lange nicht mehr ausreichen. Morgens sollten wir immer einen frischen grünen Smoothie trinken, damit wir ja alle nötigen Vitamine aufnehmen. Und am Besten verzichten wir auch komplett auf Weißmehl, Zucker, Milch, Fleisch, Fast Food und und und…

Unreine Haut, Haarausfall und allgemein optisch mal nicht so perfekt auszusehen, macht uns so fertig, dass wir uns fast nicht mehr vor die Tür trauen. Warum? Weil die Menschen, die uns begegnen, eventuell denken könnten, wir wären nicht hübsch genug. Kleines Beispiel: Wir bekommen häufig Nachrichten von Frauen, die sagen: „Ich würde ja gerne die Pille absetzen, aber aufgrund meiner eventuell wiederkehrenden Akne kann ich das leider nicht.“ Es ist nicht so, dass ich nicht verstehen würde, dass unreine Haut einen wirklich zum Verzweifeln bringen kann. Aber wieso können wir nicht dazu stehen, dass wir nach dem Absetzen der Pille für ein gewisse Zeit mit Pickeln zu kämpfen haben, weil unser Körper etwas Zeit braucht, um sich wieder zu normalisieren?

Ja! Es ist nicht einfach!

Was passiert mit unseren Hormonen, wenn wir perfektionistisch sind?

Nun kommt es zum großen Teufelskreis. Nehmen wir mal das Beispiel Perfektionismus in der Gesundheit. Gerade nach dem Absetzen der Pille wird man überhäuft mit Tipps wie beispielsweise gesunder Ernährung, Stressreduzierung und die Entlastung bestimmter Organe. Das weiß ich so genau, weil diese Tipps unter anderem auch von uns kommen ;-). Doch was ist häufig der große Fehler an der Umsetzung? Frauen tendieren dazu, sich plötzlich alles zu verbieten, weil sie unglaubliche Angst vor Beschwerden haben, häufig sogar nur vor den optischen wie Haarausfall, unreiner Haut oder Gewichtszunahme. Das bedeutet, sie essen von heute auf morgen kein Weißmehl mehr, verzichten komplett auf Zucker und trinken 3 Liter Entgiftungstee am Tag. Dass diese Tipps hilfreich sein können, steht außer Frage. Aber man gerät unter dem anhaltenden Druck, alles richtig zu machen, sehr schnell in Panik. Man weiß nicht mehr, was man essen soll, verbietet sich das Glas Wein mit der besten Freundin und verlässt oftmals gar nicht mehr das Haus, weil man in Restaurants sowieso nur noch von ungesundem Essen verführt wird.

Wo führt das hin?

Leider führt das auf direktem Weg ins unverhoffte Hormonchaos. Wir setzen uns nämlich so einem großen Druck aus, dass wir dem Körper signalisieren, dass er ums Überleben kämpfen muss. Meist gehen solche Verbotsversuche sowieso schief und wir verfallen dem leckeren Stück Schokolade schneller als uns lieb ist. Dann bestrafen wir uns, weil wir uns für inkonsequent halten und setzen uns so erneut Stress aus. Hallo Teufelskreis!

Durch dieses ständige Kopfkino, alles richtig machen zu wollen, es aber oftmals nicht zu schaffen, schüttet unser Körper das Stresshormon Cortisol aus. Er denkt dann „Hoppala! Wir befinden uns hier scheinbar in einer gefährlichen Situation“ und macht den Körper kampfbereit. Dafür werden viele Nährstoffe verbraucht, wichtige Prozesse gestartet und bestimmte andere Prozesse auf die Warteliste geschoben. All das passiert, um uns für diese vermeintlich gefährliche Situation bereit zu machen. Wenn so etwas mal passiert, ist das ok. Aber in der Realität sind wir solchen Situationen tagtäglich ausgesetzt, denn der Körper macht keinen Unterschied zwischen einem wirklich gefährlichen Angriff und Leistungsdruck auf der Arbeit. Für ihn ist alles Stress!

Das bedeutet dann häufig: Ciao Eisprung!

Bei diesem Dauerstress macht der Körper etwas sehr Kluges und eigentlich auch Nachvollziehbares: Er unterdrückt den Eisprung. Es wäre ja auch fatal, in der jetzigen gefährlichen Situation schwanger zu werden, denn das wäre eine enorme Belastung für den Frauenkörper und das Ungeborene. Das Ausbleiben des Eisprungs löst wiederum eine Art Dominoeffekt aus: Ohne Eisprung kein Progesteron, ohne Progesteron zuviel Östrogen, durch zuviel Östrogen oftmals zu wenig Testosteron und und und… Unser Körper ist eben ganzheitlich, daran kommen wir nicht vorbei.

Dem Perfektionismus ein Ende setzen!

Löst euch von dem perfekten Leben! Ihr seid Menschen mit Ecken und Kanten, die auch mal Stimmungsschwankungen und unreine Haut haben dürfen. Dass die Periode nach dem Absetzen der Pille ausbleibt, erfährt fast jede dritte Frau. Denkt daran, wir alle haben unsere Macken, wir alle haben Dinge in der Vergangenheit erlebt, die uns stark geprägt haben. Aber wir leben im Hier und Jetzt und nirgendwo anders. Sch*** auf die Vergangenheit oder die ferne Zukunft. Das Heute ist das, was zählt.

 

Bewusst leben

Geht bewusster mit eurem Körper um. Schon alleine, dass ihr diesen Beitrag bis hierher gelesen habt, zeigt, dass euch eure Gesundheit wichtig ist. Es geht nicht darum, dass wir uns gehen lassen, nicht für unsere Zukunft sorgen oder keinen Wert auf gute Ernährung legen. Um Gottes Willen! Aber macht bitte all das mit einem gesunden Bewusstsein. Es muss nicht der komplette Verzicht auf allemöglichen Lebensmittel sein. Ein bisschen mehr Gemüse und frisch zubereitetes Essen reichen fürs Erste total aus. Es muss auch nicht die perfekte Partnerschaft mit einem Mann sein, der einem jeden Tag die Wünsche von den Lippen abliest. Er ist auch nur ein Mensch und darf am Wochenende auch mal mit seinen Kumpels einen drauf machen und dabei vergessen, uns anzurufen. Das passiert! Und ein bisschen Hüftspeck kann gesünder sein als man denkt!

Mit dieser Einstellung werdet ihr den Tag viel entspannter leben. Ohne ständig zu denken, ihr müsst hart Arbeiten, um unendlich viel Geld zu verdienen, um nur dann glücklich zu sein. Das alles geht auch mit einer Essenz Leichtigkeit! Ihr werdet sehen, gewisse Beschwerden wie innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, trockene Haut, Haarausfall, Stimmungsschwankungen und Pickel können sogar deshalb schon von ganz alleine verschwinden.

Und zum Schluss: Sometimes you need to keep it simple!

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