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Menstruationstassen – Ökotrend oder Must-have?! Das war genau die Frage, die ich mir gestellt habe, als ich das erste mal davon hörte. Allein das Wort Menstruationstasse klingt erst mal nicht besonders sexy. Da ich aber immer versuche, für euch auf dem neuesten Stand in Sachen Frauengesundheit zu sein, habe ich mich etwas genauer mit dem Thema befasst und Erstaunliches erfahren.

Zuerst sollte die Frage geklärt werden, was Menstruationstassen überhaupt sind.

Diese netten kleinen Menstruationshelfer sind eine Alternative zu Tampons und Binden. Sie bestehen meist aus Silikon, Latex, Naturkautschuk oder auch TPE (Thermoplastische Elastomere) und haben die Form eines kleinen Kelches. Wie auch ein Tampon werden sie in die Scheide eingeführt, mit dem Unterschied, dass sie das Blut nur sammeln und nicht aufsaugen. An ihrem kleinen Stil werden sie dann nach einigen Stunden herausgezogen, ausgespült und wieder eingeführt. Mittlerweile haben Menstruationstassen nicht nur viele Namen wie z. B. Menstruationsbecher, -kappe, -cup oder auch Mondtasse, sondern es gibt auch viele verschiedene Hersteller.

Für meinen  Testlauf habe ich mich nach ein bisschen Recherche für den RubyCup entschieden. Zum einen, weil hierfür medizinisches Silikon verwendet wird, und zum anderen, weil es hier auch noch einen tollen sozialen Hintergrund gibt. In Kenia gibt es nämlich auf Grund der fehlenden Damenhygieneartikel leider viele Mädchen, die während ihrer Periode die Schule nicht besuchen können. Dieser Problematik hat sich der Hersteller vom Ruby Cup angenommen: Kauft man sich eine Ruby, schenkt man automatisch auch einem Mädchen in Kenia eine Menstruationstasse. Da geht mir doch mein kleines Helfersyndrom-Herz auf. So, zurück zum Thema.

Welche Vorteile haben diese Cups?

Einige! Fangen wir mit dem wichtigsten Vorteil an: Sie sind um einiges gesünder als Tampons oder Binden.

Ganz besonders nach dem Absetzen der Pille haben viele Frauen mit starken Menstruationsschmerzen, Scheidentrockenheit und wiederkehrenden Scheidenpilzen zu tun. All das kann sich durch die Verwendung von Tampons noch verstärken. Nicht so mit Menstruationscups, denn ein Cup trocknet die Scheide nicht aus und enthält auch keine synthetischen Parfüme, Bleichmittel oder ähnliches wie Tampons und Binden, da der RubyCup aus Silikon besteht.

WICHTIG: Die Vagina ist ein stark resorbierendes Organ, das Schadstoffe leicht aufnehmen kann. Sie gelangen über die Schleimhaut und Lymphgefäße direkt in den Blutkreislauf.

Verzichtet Frau also auf die typischen Damenhygieneartikel, dann wird die natürliche Scheidenflora nicht angegriffen und das Risiko von Scheidenpilz, Irritationen und allergischen Reaktionen gesenkt.

Wem der gesundheitliche Aspekt noch nicht Grund genug ist, kann sich einmal ausrechnen, wie viel Geld man in seinem Leben für Tampons ausgibt. Schon mal drüber nachgedacht? Ich war mal so, frei das auszurechnen. Gehen wir mal davon aus, dass die durchschnittliche Frau mit 13 ihre erste Periode bekommt und sie schätzungsweise bis zu ihrem 53. Lebensjahr regelmäßig bekommt.

 

4 Tampons pro Tag x 20 Cent x 5 Tage x 12 Monate x 40 Jahre = EUR 1920

 

Noch nicht einkalkuliert sind hier allerdings Slipeinlagen, die man sicherheitshalber ab und zu noch zusätzlich verwendet, oder auch allemöglichen Vaginalcremes für die Frauen mit den besagten Problemen der Scheidenflora. Aber selbst, wenn wir diese zusätzlichen Kosten außer Acht lassen, so bleiben immer noch die Kosten für Tampons. Und das ist ein heftiger Batzen Geld! Ein RubyCup oder eine andere vergleichbare Menstruationstasse hingegen kostet nur ca. 35,00€ und kann 10 Jahre verwendet werden!

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Vorteil ist der Umweltschutz. Die knapp 9.600 Tampons (und das ist sehr niedrig geschätzt), die wir in unserem Leben verbrauchen, landen nämlich alle im Müll oder schlimmer noch: im Abfluss. Stell dir mal vor, wie viel Abfall- und Entsorgungskosten dadurch entstehen. Ganz abgesehen von den vielen Chemikalien, die bei der Herstellung von Binden und Tampons Monat für Monat benötigt werden.

Vorteile auf einen Blick

reduziert Regelschmerzen

erhält die gesunde Vaginalflora

spart jede Menge Geld

schützt die Umwelt

unterstützt Mädchen in Afrika

Gibt es Nachteile?

Jain. Die Verwendung ist anfangs sicherlich ein bisschen befremdlich und gewöhnungsbedürftig. Wenn man den Dreh aber mal raus hat, gibt es kaum noch wirkliche Nachteile. Das Leeren und Säubern des Cups ist in öffentlichen Toiletten vielleicht etwas problematisch, allerdings kann man sich hier einfach ein paar Feuchttücher einpacken und sich damit behelfen. Mir persönlich ist noch aufgefallen, dass das Einsetzen und Entfernen nicht ganz so einfach ist, wenn man längere Fingernägel hat. Mittlerweile tendiere ich dazu, sie kurz vor Beginn der Regel ein paar Millimeter kürzer zu feilen.

Mein Fazit

Diese Cups sind eine mega Erfindung! Kein Ökotrend, sondern ein Must-have! Nachdem ich meine Vorurteile dem Öko-Ruf dieser kleinen, schicken Teilchen gegenüber abgelegt und den Selbstversuch hinter mich gebracht hatte, war ich sofort ein Fan! Deutlich weniger Schmerzen!!, mehr Hygiene, besser für die Umwelt, weniger Kosten und zusätzlich leiste ich damit einen kleinen Beitrag für die schulische Bildung der afrikanischen Mädels. Also Daumen hoch!