1. ZYKLUS BEOBACHTEN

Direkt nach dem Absetzen der Pille solltest du anfangen, deinen Zyklus und deine Symptome zu beobachten. Für das sogenannte Zyklustracking benötigst du ein Digital-Thermometer mit zwei Stellen nach dem Komma und am besten ein Zyklusblatt. Alternativ kannst du auch eine Zyklus-App verwenden. Allerdings gibt es kaum eine, bei der man eigene Symptome eintragen kann. Deshalb ist es – solange du noch Symptome hast, die du beobachten willst – ratsam, es per Hand einzutragen.

Wahrscheinlich wird es ein bisschen dauern, bis du deine Periode zum ersten Mal wieder bekommst. Auch hier ist es wichtig, die Tage zu zählen. Jeden morgen, noch im Liegen, die Temperatur messen und inkl. deiner Symptome in das Zyklusblatt eintragen. So kannst du sehen, ob bzw. wann sich dein Zyklus nach dem Absetzen der Pille wieder normalisiert.

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Der weibliche Zyklus

Ein normaler, gut funktionierender Zyklus beträgt zwischen 21 und 35 Tage. In der ersten Zyklushälfte ist die Temperatur niedriger als in der zweiten Hälfte. Ungefähr in der Zyklusmitte sollte ein kurzes Temperaturtief zu sehen sein, auf den ein deutlicher Temperaturanstieg folgt (dein Eisprung!), die Temperatur bleibt dann bis zum Eintritt der Periode im höheren Bereich und fällt erst mit Eintreten der Blutung wieder ab. Die Zyklushälften sollten in etwa gleich lang sein, was für ein ausgewogenes Östrogen/Progesteron-Verhältnis spricht. Ist eine der beiden Hälften dauerhaft länger oder kürzer als die andere, kann das für ein Ungleichgewicht sprechen. Auf der folgenden Grafik siehst du, wie ein perfekter Zyklus aussieht.

Pille absetzen: Tipps & Tricks, die das Absetzen erleichtern! 1

© generation-pille.com

WICHTIG: Solltest du über einen längeren Zeitraum keinen Eisprung feststellen können, solltest du der Sache auf den Grund gehen. Ausbleibende Eisprünge können sowohl Eierstockzysten als auch eine Östrogendominanz zur Folge haben, da ohne Eisprung kein Progesteron gebildet werden kann. Wenn du deine auftretenden Symptome zum jeweiligen Zyklustag einträgst, ist dies sowohl für dich als auch für deinen Arzt hilfreich zu wissen.

2. VITAMINHAUSHALT AUF VORDERMANN BRINGEN

Wie bereits erwähnt, stören hormonelle Verhütungsmittel unseren Vitamin- und Mineralstoffhaushalt. Deshalb kommt es hier im Laufe der Zeit fast immer zu erheblichen Mängeln. Jedoch sind Vitamine und Mineralstoffe für das richtige Funktionieren der Hormone in unserem Körper notwendig. Außerdem können diese Mängel ebenfalls Beschwerden hervorrufen. Alle wichtigen Informationen dazu findest du im folgenden Artikel:

Vitalstoffkiller Pille

3. ERSTE HILFE FÜR DIE LEBER

Wie wir mittlerweile wissen, leidet die Leber enorm unter der Einnahme der Pille. Nach dem Absetzen ist sie also erst mal müde und erschöpft, so dass sie vielleicht nicht im Stande ist, die restlichen Schadstoffe und synthetischen Hormone schnellstmöglich mit aller Kraft auszuscheiden und zusätzlich noch ihren anderen Jobs nachzugehen. Diese Tatsache stellt uns vor mehr als nur ein Problem, denn leider wissen nur wenige Menschen, was die Leber in unserem Körper alles leistet und wie viele Prozesse durch ihren „Schwächeanfall“ beeinträchtigt werden.

 

Hier mal eine kurze Übersicht darüber, was dieses schwer unterschätzte Organ alles leistet:

  • Die Leber unsere körpereigene Entgiftungsanlage.
  • Sie ist wichtig für die Verdauung, da sie Gallenflüssigkeit produziert.
  • Außerdem ist die Leber zuständig für die Speicherung einiger Stoffwechselprodukte wie Zucker, Vitamine, Eisen etc.
  • Sie bildet Eiweiße zum Transport unserer Hormone.
  • Die Leber bildet Cholesterin (aus diesem Ausgangsstoff bildet unser Körper z. B. Östrogen & Progesteron).

Was kann man tun, um der Leber zu helfen?
Eigentlich ganz einfach! Mach ihr nicht noch mehr Arbeit!

Rauchen, Koffein, Alkohol und ungesunde Ernährung sind Stress für die Leber – das ist unter normaler Belastung schon Arbeit genug. Da sie jetzt aber schon geschwächt ist, wäre es ratsam, ihr diese Mühe zu ersparen. Gesunder, ausreichender und regelmäßiger Schlaf ist für den gesamten Körper gut, aber für die Leber ganz besonders. Denn hauptsächlich in der Nachtzeit kommt es vorwiegend zu Entgiftungs- und Ausscheidungsprozessen.

 

Bitter is better!

Die Leber liebt Bitterstoffe, also gib sie ihr. Das geht ganz wunderbar mit verschiedenen Bitter-Tees wie z.B. Ingwer, Löwenzahn oder Brennnessel. Auch über die Ernährung kann man unterstützen, z.B. mit Artischocke, Zimt und Kardamom. Es kann auch helfen, ab und an einen Leberwickel vor dem Schlafengehen zu machen. Das hat den netten Nebeneffekt, dass man davon schnell müde wird und meistens auch entspannter schläft. Die Anleitung zu einem Leberwickel findest du hier. Nachfolgend findest du den kompletten Artikel zur Auswirkung der Pille auf die Leber:

Wenn die Leber ein Burnout hat

4. AUCH DER DARM BRAUCHT ZUWENDUNG

Indirekt haben wir bis hierhin schon einiges für unseren Darm getan. Denn dieser funktioniert nur richtig, wenn er alle Vitamine und Mineralstoffe hat, die er für eine gute Verdauung braucht. Darunter fallen beispielsweise B6, B12 und Magnesium. Des Weiteren muss ihm der Nahrungsbrei perfekt vorbereitet zugetragen werden, was nur klappt, wenn Leber und Galle wieder Power haben.

 

Kann man noch etwas tun? 

Ja, denn auch hier ist die richtige Ernährung wichtig. Ausgewogen, gesund und basisch. Eine basische Kost enthält vor allem Gemüse und Obst. Tierisches Eiweiß dagegen gehört zur sogenannten „sauren“ Kost und sollte nur selten verzehrt werden. Zuckerhaltige Speisen, Süßigkeiten und Weißmehl bei übermäßigem Genuss tragen auch nicht unbedingt zu einer gesunden Darmflora bei. Natürlich gibt es auch für den Darm verschiedene wohltuende Tees. Hier sollte eine Variante gewählt werden, die Koriander, Fenchel, Kümmel und Anis enthält.

 

Wenn man es ganz genau nehmen will…

Viele schwören auf eine regelmäßige Darmsanierung, speziell dann, wenn der Darm leiden musste. Also nach der Einnahme von Antibiotika oder auch anderen Medikamenten, wie beispielsweise der Pille. Hier gibt es verschiedene Methoden, die meiner Meinung nach speziell auf den Einzelnen abgestimmt sein sollte. Falls man also eine Darmsanierung in Erwägung zieht, sollte man sich hier an einen Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater wenden. Warum nichts wichtiger ist als die Darmgesundheit, erfahrt ihr in diesem Beitrag:

5. HORMONPRODUKTION & ZYKLUS UNTERSTÜTZEN

Es ist wichtig, dass du deinem Körper genug Zeit gibst, sich an seine neuen Aufgaben zu gewöhnen und aus dem Pillen-Koma zu erwachen. Man sollte ihm mindestens 3 Monate Zeit lassen, sich selbst zu erholen, bevor man ihm „hilft“, mittels Zyklusunterstützung in Schwung zu kommen.

Falls aber nach einigen Monaten – trotz gesunder Ernährung, Vitaminen und Mineralstoffen, Entlastung der Leber und Unterstützung des Darms – noch keine Besserung in Sicht ist, kann man versuchen, die Hormonproduktion ganz sanft anzukurbeln. Hier kann beispielsweise Frauenmanteltee helfen. Einige Frauen berichten auch von guten Erfahrungen mit Mönchspfeffer (Agnus Castus). Allerdings gehen hier die Meinungen sehr weit auseinander und deshalb ist es – auch wenn es „nur“ pflanzlich ist – mit Vorsicht zu genießen.

 

Auf Ursachensuche gehen

Sollte auch das nichts bringen und der Zyklus bleibt unregelmäßig, der Eisprung und/oder die Periode bleibt ganz aus oder es entstehen starke Symptome wie PMS, sollte man nicht lange zögern und mit einem Arzt oder Heilpraktiker auf Ursachensuche gehen. Hierbei werden die Zyklusbeobachtungen sehr nützlich sein!

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Was ist eigentlich mit Entgiftung?

Auch hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Man sollte die Wirkung solch einer Entgiftung nicht unterschätzen, denn als Laie kann man sehr viel falsch machen. Es gibt einige bekannte Mittelchen, um nach dem Absetzen der Pille die schädlichen, synthetischen Hormone auszuleiten, wie z.B. Hormatrix N oder EstroBlock.

Grundsätzlich ist das auch eine ganz sinnvolle Sache, denn diese kleinen synthetischen Monsterchen belagern oft noch Monate und Jahre nach dem Absetzen der Pille einige Rezeptoren oder setzen sich in unserem Gewebe fest und können mittels einer solchen Ausleitung gelöst und ausgeschieden werden. Allerdings würde ich davon abraten, eine solche Ausleitung oder Entgiftung auf eigene Faust zu machen.

 

Nur weil die Mittel frei verkäuflich sind, heißt das noch lange nicht, dass es hilfreich ist, sie auch ohne ärztliche Betreuung zu nehmen. Bitte sprecht also am besten einen Arzt oder Heilpraktiker auf diese Behandlung an und macht sie nicht eigenverantwortlich.